Woche 23: Die Kiste

Nachdem die Kiste am Wochenende auf einer Zweitagesrundreise durchs Weserbergland nicht vom Frosch gefallen ist darf sie bleiben. Natürlich müssen wir da noch ein bisschen rumbasteln und ein paar Fächer einbauen. Auch die “Schlösser” sollen durch einen weiteren Schnappverschluss verstärkt werden. Sie funktionieren zwar noch, sind aber zum einen recht ausgeleiert und zum anderen gibt es keine Schlüssel mehr dafür. Da die Kiste ziemlich prominent an der Seite hängt wollen wir dieses schon mit einem Schloß gegen allzu neugierige Mitmenschen schützen.

Am ersten (halben) Werkstatt-Tag wurde die Kiste mit weiteren 2 Schrauben fest mit dem Halter verbunden. In diesem Zuge wurde auch der Halter selbst nochmal modifiziert. Das L-Profil am unteren Ende hat sich als überflüssig erwiesen da die Schrauben mit den großen U-Scheiben ausreichend Halt bieten. Des weiteren wurden die “Auskleidung” aus dem verbliebenen 10 mm Sperrholz zugeschnitten. Das war dann leider auch das letzte größere Stück Platte was noch übrig war. Nun gegen Ende der ersten Bauphase muss ich gestehen dass die Menge Holz gerade mal so gereicht hat. An der Küche musste ich schon um 5 cm “pfuschen” weil nix mehr in der benötigten Länge da war. Das rollende Holzlager ist also sehr geplündert obwohl ich zu Beginn gedacht habe dass wir viel zu viel gekauft haben.

Da gerade auch ein schwarzer 20 Liter Kanister zur Hand war musste ich auch direkt ausprobieren ob der tatsächlich auch gut an den Halter passt. Theorie und Praxis sind ja öfter mal zwei verschiedene Paar Schuhe 😉

Ansonsten ging es weiter mit diversen Kleinigkeiten, u.a. den Transportboxen auf dem Dach. Uns ist am Wochenende aufgefallen dass eine der Boxen jämmerlich auf dem Dach quietscht und vermeintlich lose ist. Eigentlich wollte ich nur fix die Schrauben nachziehen um das Problem zu beseitigen. Pustekuchen (hab ich schon ewig nicht mehr gehört den Begriff) die Schrauben waren alle gut fest, allerdings scheint die ganze Box im Bereich der unteren Falz langsam weich zu werden. Gut, die Box fährt seit über 5 Jahren auf dem Dach mit und hat somit auch schon einige Kilometer und den ein oder anderen Offroad-Trail auf dem Buckel, aber schade ist es trotzdem. Wir werden wohl perspektivisch die beiden Alutec-Boxen gegen was stabileres von Zarges tauschen müssen.
Da das vor dem Urlaub definitiv wohl nichts mehr wird habe die komplette Kante mal mit Würth Klebt&Dichtet nachgezogen. Das Zeug klebt Blech wie die Seuche und gibt der ollen Kiste vielleicht noch ein wenig mehr Stabilität, zumindest so lange bis wir passende Zarges oder was gleichwertiges gefunden haben.

Und ein wenig “Schischi” musste dann Ende doch noch sein. Der Kanisterhalter zeigt ja nach dem Umbau recht viel Profil und damit auch die ganzen Kampfspuren und Löcher aus seinen bisherigen Leben. Auch wenn der Halter gut funktioniert und seine Stabilität in den letzten Wochen grundsätzlich bewiesen hat sieht das etwas unschön aus. Ja inch weiss, funktionieren muss es aber ein klitzkleines bisschen “Schischi” sei doch auch mir ab und zu mal gegönnt.

Yeahh, Werkstatt-Mittwoch und tatkräftige Unterstützung.
Den Vormittag habe ich dazu genutzt mich um die frisch, am letzten Wochenende, aufgefallenen Dinge zu kümmern. Wenn man das auf die lange Bank schiebt bleibt es zwangsläufig liegen. Als erstes habe ich mich mal um den Schnapper gekümmert der seinen Job nicht ganz so zuverlässig erledigen wollte wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Einfachheit halber habe ich den gegen einen seiner Kollegen ausgetauscht da ich beim Einbau keine groben Fehler erkennen konnte. Im Anschluss habe ich mich dann mit der Befestigung der Küchenzeile beschäftigt. Anders als die quasi frei stehende Bank neigt die Küchenzeile zum “wandern”. Da mussten wir natürlich gegensteuern. Ich habe die Küchenzeile jetzt mit einer einzigen Schraube mit dem Radkasten verbunden. Damit sollte der Freiheitsdrang unterbunden sein.

Danach habe ich (zur Belohnung) das “Schischi” von Montag fertig gestellt und montiert. Sieht gleich ganz anders aus, fast als hätten wir den Kanisterhalter irgendwo teuer im Zubehör erworben 🙂 Manchmal muss man sich ja auch mal über sich selbst freuen.

Im Anschluss habe ich mich dann um unsere Kiste gekümmert, die soll ja schliesslich heute mit der Hilfe von Janett auch fertig werden. Schön dass sie zur Unterstützung dabei ist, sie hat definitiv das bessere Auge wenn es um die Einteilung der Fächer geht und sie kann auch gleich für die Verschönerung des Innenlebens der Kiste sorgen. Abgesehen davon habe ich sie gerne um mich und in den letzten Wochen hatten wir ja auch nicht ganz so viel gemeinsame Zeit.

Also habe ich vorbereitetend schon mal den zusätzlichen Schnappverschluss und die Halterung für das Fangband an die Kiste genietet. Weil ich noch ein wenig Zeit hatte habe ich mir ein paar “alte Punkte” von meiner ToDo-Liste geschnappt. Kleinigkeiten wie eine Sicherung der unteren Schubladen, die neigen bei Schräglage dazu sich beim Öffnen der Tür hinterher zu schlängeln. Das nervt in dem Augenblick gewaltig, vor allem wenn man die Tür wieder schliessen möchte, die Schublade aber von innen ständig dagegen arbeitet. Nach kurzem Überlegen und einem Blick in die Restekiste habe ich mich dazu entschieden unsere alten Schrankverschlüsse als “Stopper” zu verwenden. Dann gibt es ja im Westflügel neben dem Auszug noch ein kleines Fach, das “Heringsfach”. Das heisst so weil ich irgendwann mal ein Reststück Filz in die kleine Nische gelegt und unsere Zeltheringe dort gebunkert habe. Sollte eigentlich keine Dauerlösung werden, ist aber verdammt praktisch, man kommt gut ran und weiß immer wo man suchen muss. Um an die Heringe zu kommen habe ich bisher immer ein lose gestecktes Bretttchen entfernen müssen, wie gesagt sollte ja auch keine Dauerlösung werden. Lange Rede kurzer Unsinn, ich habe unten am Brettchen ein Edelstahlscharnier aus eben derselben Restekiste verbaut. Nun klappt auch das Brettchen. Und da wir ja schon bei der Restekiste sind, ein Netz habe ich da auch noch gefunden, das habe ich gleich auf der Beifahrerseite an die Cubbybox geschraubt. Nun kann Sweetie da Straßenkarten oder so was in der Richtung ablegen.

Okay, das Highlight kommt natürlich zum Schluss. Unter Zuhilfenahme unseres gesamten “Camping-Hausstandes”, zumindest was Geschirr betrifft, haben wir die Einteilung in der Küchenkiste gemacht. Erstaunlich wie viel in diese (kleine) Box dann doch am Ende rein geht. Sweetie hat das Ganze dann noch mit Filz bezogen und jetzt ist es nicht nur praktisch (so wäre es bei mir geblieben) sondern auch echt schick. Ich denke wir können Stolz auf unser Werk sein. Wenn man bedenkt wie viel Kohle manche Leute für sowas rausschmeissen können wir am Ende des Tages doppelt stolz sein, finde ich.

So, das ist jetzt auch fast das Ende von Bauphase 1. Vor dem Urlaub werden wir jetzt zwar noch ein paar Kleinigkeiten in Angriff nehmen aber am Ausbau selbst wir wohl nichts entscheidendes mehr passieren. Wir werden den Frosch nun technisch auf den Urlaub vorbereiten und übernächste Woche können wir auch schon die restlichen Sachen packen und Vorräte bunkern. Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Jahr mal zeitnah einen Reisebericht vom Tripp nach Sardinien zu erstellen. Ich habe es mir zumindest fest vorgenommen.

Und noch ein kleiner Nachtrag. Überraschend war am Freitag dann doch noch ein bisschen Zeit für weiteren Kleinkram. Und so bekam die Kiste noch einen Indianer (Werbeeinnahmen von American Spirit sollten nun auch sicher sein 😉 ), die Küche ziert jetzt eine Palme, ein Gewürzregal wurde in der Nische hinter der Bank platziert, unser Kennzeichen aus der DomRep hat wieder einen Ehrenplatz bekommen (Danke Robbie) und die Tischbeinverstellung an unserem Campingtisch wurde auch repariert. Ach ja, und der Außenspiegel an der Beifahrerseite ist jetzt auch neu. Da ist übrigens eine Mistarbeit weil die Türverkleidung dafür raus muss und dieses ganze Konstruktion mit dem am oberen Türscharnier befestigten Spiegelarm eine Aufgabe für einen Feinmechaniker ist. Ich weiß auch nicht wie man auf die bescheuerte Idee mit einem so kurzen und anfälligen Gewinde kommen kann aber nach 3 Anläufen habe ich es dann doch endlich zum Halten gebracht.

Fazit:

Dauer: ca. 2,0 Tage
Erledigte Aufgaben:
– Halter für Küchenkiste
– Küchenkiste modifiziert, ausgebaut und innen verkleidet
– Nacharbeiten an der Küchenzeile
– Kleinkram: Schubladenstopper, Heringsfach, Kartennetz usw
– Montage fertiger Kanisterhalter
– Reparatur Dachkiste
– Noch mehr Kleinkram: Indianer, Palme, Gewürzfach, Außenspiegel, Deko, Tisch

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