Woche 42: Produktiv vs. Kontraproduktiv

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Boahh eeeyyy.

Katastrophe würde der Grieche sagen. Eigentlich stand dieses Wochenende der Zylinderkopf vom Frosch auf der Agenda. Da sind wir wieder beim eigentlich 🙁
Aufgrund einiger “Verstrickungen” in unserer Halle können wir mit dieser Baustelle vorerst noch nicht beginnen. Zuhause stapeln sich zwar schon die Teile aber wie gesagt an der Front geht erstmal gar nix. Nachdem wir Olga samt Trailer jetzt auch schon eine Woche in der Halle geparkt haben und es ständig Hunde & Katzen regnet ist ansonsten auch nicht wirklich viel in dieser Woche passiert.
Außer, Sweetie hat das schlechte Wetter genutzt um weiter an allen möglichen Teilen für den Frosch zu nähen. Die Cubbybox hat nun auch anstatt dem bisher schlichten Grau einen farbenfrohen Bezug bekommen. War ein ziemlicher Akt weil der Anspruch ja der war dass man den Bezug im Zweifel auch mal zum waschen abnehmen kann.


Ich habe mich den Großteil der Woche damit beschäftigt unseren Keller zu entrümpeln und die Dinge die noch “gut” sind bei ebay Kleinanzeigen zu verbimmeln oder zu verschenken. Aber dazu gibt es die Tage sicher noch einen eigenen Bericht in der Kategorie “Masterplan”.

Dumm, dumm und nochmal dumm

Anders kann man das nicht wirklich beschreiben. Sowas passiert wenn man Sonntags morgens mit dem unbestimmten Gefühl erwacht dass man eine, vermeintlich einfache, Lösung für ein Problem “erträumt” hat. So auch diesen Sonntag. Sweetie hatte sich zu einem “Familienspaziergang” mit ihrer Schwester verabredet und da es in den Wald gehen sollte durfte Chili natürlich mit. War ja auch ein “Frauenausflug”. Ich, als Männer der Familie, hatte also mit mir gemeinsam einen sturmfreien Sonntagnachmittag. Und was fällt uns dazu auf Anhieb ein: “Halt mal mein Bier” ! Ach nee, meine multiplen Persönlichkeiten sorgen zwar dafür dass ich mich selten einsam fühle aber sie können einfach nicht das Bier festhalten wenn ich mal zwei “freie” Hände brauche. Nun gut, zurück zur Problemlösung. Also, ich hatte ja eine Problemlösung erträumt und es brodelte quasi in mir, weil ich diese natürlich sofort umsetzen wollte. Die beiden Mädels (Janett & Chili) machten sich gegen Mittag auf in Richtung Hildesheim und ich startete gleich durch nach Bad Salzuflen, zur Halle.


Das war mal ne lange Einführung für das was jetzt folgt 😉
Okay, mein bahnbrechender geiler Problemlösungstraum drehte sich darum den Halter für die Feuerhand (siehe auch “Am Arsch die Räuber”) doch noch irgendwie so einzubauen dass er an die Heckklappe passt UND man die Tür trotzdem schliessen kann. Den grandiosen Fail wollte ich dann doch nicht auf mir sitzen lassen. Mein Traum gaukelte mir vor dass ich doch nur einen Zentimeter oder notfalls auch zwei aus der Verkleidung unter der Cantina ausschneiden müsste um die nötigen paar Millimeter zu gewinnen. Aber wie ?
Die Verkleidung lässt sich nicht ohne weiteren Montageaufwand aus dem Fahrzeug nehmen. Ist halt ein “tragendes” Teil und somit also sehr stramm verbaut. Nun, ich habe vor einigen Monaten ein bisschen Werkzeug von Janetts Papa geschenkt bekommen. Mit dabei war ein Multitool was mit einem oszillierenden Prinzip arbeitet. Im Umfang war ein entsprechendes Sägewerkzeug enthalten was ich bereits kurz für eine Kleinigkeit an der Funkkonsole eingesetzt hatte. Der Plan war es also einfach einen ca. 1,5 cm tiefen und 16 cm langen Streifen aus der Verkleidung auszuschneiden. Also eine Art Tasche ins Holz zu sägen. Im eingebauten Zustand versteht sich.
Gedacht getan. Nach dem Anzeichnen sägte ich das Stück aus. Ganz so schön wie erwartet wurden die Schnitte nicht aber das Ergebnis war, nach ein bisschen Nacharbeit mit dem Schleifgerät, zumindest akzeptabel. Ein erster Test zeigte mir jedoch dass der Schnitt, 1,5 cm, einfach nicht tief genug war. Leider war es aufgrund der Einbaulage auch nicht möglich den Schnitt noch wesentlich tiefer zu machen. Musste aber, denn der Halter stiess nach wie vor an der Verkleidung an.

Scheiße, Bauteil versaut.

Nicht schön aber selten und dann auch noch zu kurz

Nun hatte ich den Salat, mein “Problemlösungstraum” hatte gelogen. Keine Lösung sondern ein noch größeres Problem, zumindest eine größere Baustelle. Holz für eine neue Blende war in der erforderlichen Stärke auch keins mehr da. Na klasse. Den Pfusch so zu lassen und doch auf den Halter für die blöde Lampe zu verzichten war aber auch gar keine Option. Zeit für eine Entscheidungskippe.

Entscheidung getroffen. Die Verkleidung muss irgendwie ausgebaut werden. Mehrere Versuche die Cantina leicht anzuheben und die Verkleidung nach hinten rauszuziehen schlugen grandios fehl. Es blieb also nur die Cantina soweit zu demontieren bis das blöde Brett ausgebaut werden konnte. Es folgte also die Demontage der Frontblende, des hinteren Schlossträgers, des Moduls über der Kompressorbox und noch ein paar weiterer Kleinigkeiten. Eine knappe Stunde später hatte ich die Verkleidung dann endlich in der Hand. Die nächste grandiose Fehlentscheidung war der Versuch die Verkleidung näher an den Radkasten zu setzen. Dazu versetzte ich die Alu U-Profile um ca. 8 mm nach innen. Zwölf Schrauben später wusste ich warum das nicht geht. Es gab keine Möglichkeit die Verkleidung vom Heck her in die Schienen einzufädeln. Der Winkel und die Öffnung der Heckklappe verhinderten den Versuch bereits im Ansatz. Mal wieder nicht nachgedacht.

Demontage kann so demoralisieren

Da lag er nun vor mir, ein Haufen Teile unseres Innenausbaus 2.0. Depremierend.
Aber aufgeben und meinem Schatz beichten dass wir jetzt wieder einen Rohbau im Frosch haben konnte ich aber auch nicht. Also tief durchatmen, eine rauchen und sich das ganze Elend nochmal wertfrei ansehen.

Gut, viel mehr versauen konnte ich ja sowieso nicht mehr. Ich beschloss den Ausschnitt in der Verkleidung zu vergrössern. Jetzt wo das Teil auf der Werkbank lag hatte ich ja alle Möglichkeiten. Ich entschied mich gegen das Multitool und für die Oberfräse. Damit hatte ich bisher zwar noch keine Taschen in der Größe gefräst aber es gibt ja für alles ein erstes Mal. Mit dem Einsatz meiner selbst gebauten Frässchiene und einem 8 mm Nutfräser machte ich mich ans Werk.

Am Ende entstand eine halbwegs ansehnliche Tasche, nun konnte ich alles wieder in umgekehrter Reihenfolge montieren. Nach abschliessendem “Türtest” konnte ich die Baustelle nach einem langen Sonntagnachmittag schliessen. Nachlackiert wird dann nächste Woche 😉

So wurde aus dem, anfangs recht, destruktiven Tag am Ende doch noch etwas produktives. Die Feuerhand hat jetzt ihren sicheren Platz und die kleine Reisebibliothek konnte auch in Betrieb genommen werden.