Woche 8: Umbauen ist auch Bauen

Yep, so kann es gehen. Am Wochenende haben wir die erste Anprobe unserer Engel-Kühlbox im Frosch gemacht. Hmmm, wie soll ich sagen, ich versuche es mal so: Eigentlich passt der Auszug und die Kühlbox lässt sich darauf hin und herfahren. Somit Klassenziel erreicht. Andererseits müsste ich, damit die Box richtig steht, meine Sitzposition minimal anpassen. Reicht also doch nicht für ne eins mit Sternchen sondern maximal für ne Dreiplus. Das wollte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. In dem Zuge konnte ich gleich die Breite auch etwas korrigieren weil ich es da, im Gegensatz zur Länge, um ca. 5 cm, zu gut gemeint hatte.

Und da ich es noch nicht ganz so oft gemacht habe, raus mit dem Kellerboden.

Da die Korrektur in Richtung “Wohnzimmer” erfolgen musste blieb nichts anderes übrig als den Kellerboden zu verlängern. Erster Gedanke war einen vollflächigen Absatz über die gesamte Breite einzuziehen. Als blöd erwies sich zusätzlich noch die Höhe von 40 mm. Zwei 18 mm Leisten aufeinander ergeben 36 mm, fehlen also 4 mm. Dickeres Material hatte ich aber auch nicht am Lager und zu Holz einkaufen muss ich ja wohl nichts mehr sagen.
Am Ende musste dann der letzte Rest der 15 mm Siebdruckplatte herhalten, passte natürlich auch optisch am besten zum Rest. Nicht dass man das später noch sehen würde aber schicke Unterwäsche trägt man ja auch meist wegen dem guten Gefühl (habe ich gehört).
However, also habe ich die Schienen nochmal komplett vom Kellerboden demontiert, die Breite korrigiert und einen partiellen Anbau gebaut. Ist am Ende auch ganz gut geworden.
Zwischendurch war schleifen und lackieren angesagt aber das ist mittlerweile ja schon fast obligatorisch.

Na prima. Bilder von der Box auf ihrem neuen Platz habe ich natürlich auch wieder nicht gemacht. Das ist auch einer der Gründe warum ich keinen Videoblog beitreibe, ich schaffe es ja kaum ausreichend Bilder zu machen. Mal abgesehen davon gibt es echt schon ausreichend viele Ausbauvideos und einige davon sind wirklich gut gemacht, dagegen bräuchte ich ohne Investition in Aufnahmeequipemnt gar nicht antreten. Ach ja, und bei meiner momentanen Geschwindigkeit würde das ganze Projekt am Ende wahrscheinlich mehr Episoden haben als das Gesamtwerk von Games of Thrones.

Mehr habe ich an diesem halben Tag dann leider auch nicht geschafft (siehe Games of Thrones) aber Mitte der Woche geht es ja weiter und da stehen einige spannende Aufgaben auf dem Plan.

Jippi Ya He Schweinebacke, sorry das ist mir so rausgerutscht 😉
Ich hatte vergessen zu erwähnen dass ich mir mit der Verlängerung ein weiteres Problem eingefangen hatte. Die Engel passte zwar so gut an den zugewiesenen Platz ABER hebt, aufgrund des jetzt wirksameren Hebels, den Kellerboden an. Unschön, zumal ich ja bis dato Wert darauf gelegt hatte eine schnell demontierbare und selbstragende Konstruktion zu bauen. Diese jetzt am Boden festspaxen zu müssen kratzt ja schon ein wenig an meiner Ehre. Deshalb hat mein Kopf die letzten Nächte dieses Problem so lange durch die Mangel gedreht bis ich eines Morgens einen Lösungsansatz vor Augen hatte.
Also kam sah und baute ich.

Hinter den Sitzen sind zwei Bleche mit mehreren M6 Schrauben verbunden. Diese hatte ich schon mehrfach als Massepunkt mißbraucht. Diese Mal mussten die Schrauben als Befestigungspunkt für die Niederhalter herhalten. Halt, ganz schön viel Halterei in einem Satz. Egal, die Lösung ist so simpel wie genial. Für die Niederhalter musste ich lediglich eine paar handelsübliche Stahlwinkel dahingehend modifizieren dass sie an die Einbaustelle passen, also Löcher zur Befestigung bohren und entsprechend Einkürzen. Dann aus einer 15 mm Siebdruckplatte passende Klötzchen sägen und die Aussparung für die Platte reinfräsen. Dann das Klötzchen auf dem Winkel verschrauben und fertig. Die zusätzliche Verschraubung an der Bodenplatte wäre theoretisch gar nicht nötig gewesen aber kann ja grundsätzlich nicht schaden. Zum Ausbau müssen lediglich die zehner Muttern gelöst werden somit bleibt mein Anspruch an eine schnelle (möglichst werkzeuglose) Demontage weiterhin gegeben.

Für die Aktion mit den Haltern hatte ich am morgen als erstes beide Sitze ausgebaut weil ich eigentlich (und da war es schon wieder) mit mehr Aufwand gerechnet hatte. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen dass ich die Winkel für die Niederhalter irgendwie Einnieten müsste, deshalb der Ausbau der vorderen Sitzmöbel. Nun waren die Sessel schon mal draussen und mein Blick blieb an der Cubbybox hängen. Zur Erklärung die Cubbybox ist der Ort im Defender, der ähnlich wie das Zelt in Harry Potter, von außen recht klein aussieht in dem aber fast alles verschwindet was man durch die verhältnismässig große Klappe reinschieben kann. Mit anderen Worten ein magischer Ort. Was dort schon alles verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Aber ich schweife ab, mal wieder. Nochmal auf Anfang, die Cubbybox ist also eine Mittelkonsole mit Armauflage. Unter der Konsole sollte die Standheizung ihr zuhause bekommen. In der Hinsicht waren wir ganz umkreativ und haben uns der Lösung von Nakatanenga, also aus dem Baukasten, bedient. Das Gesamtpaket bestehend aus Bodenplatte, Cubbyboxunterbau und der Planar 2D hatten wir bei Tigerexped bezogen und in einem Karton geliefert bekommen. Diesen pflückte ich aus dem Regal weil ich mir spontan in den Kopf gesetzt hatte den Teil der unter die Cubbybox gehört jetzt einzubauen. Bot sich halt an. Leider suchte ich im Karton vergeblich nach einer Montageanleitung für Bodenplatte und Unterbau, dafür gab es aber mindestens 3 Tüten gefüllt mit Kleinteilen und Bremsenpaste ?!?! dazu. Okay try & error, mal wieder. Nach 2 Versuchen hatte ich dann so ungefähr geschossen wie das Ganze zusammengehört, wusste aber auch dass die Bodenplatte ein Loch zu wenig hatte. Und zwar das Loch für den Diagnosestecker. In der alten Bodenplatte war das Kabel durch ein Loch mit einem ungefähren Durchmesser von 3 cm, geschoben. Die Größe würde man auch brauchen weil der Stecker zum Anschluss des Diagnosegeräts recht fett ist. Spaßfakt, ein Riesenstecker aber nur 4 hauchdünne Käbelchen dran 😉

Der richtige Spaß fing aber zu dem Zeitpunkt erst an. Die Bodenplatte, der Hersteller hat es gut gemeint, ist aus Edelstahl. Da überhaupt ein Loch reinzubekommen ist für “normale” Bohrer schon eine Challenge. Ein Loch mit 3cm! Durchmesser selbst mit einem Stufenbohrer kaum zu machen, zumal ich auch nur einen Stufenbohrer mit maximal 12 mm in der letzten Stufe zur Verfügung hatte. Okay dann eben anders, da das Loch für das Kabel recht nah an der vorderen Kante sitzen musste, schon allein aufgrund der Kabellänge, bohrte ich im Schweisse meines Angesichts ein 12 mm Loch mit dem Stufenbohrer (der danach übrigens reif für den Schrott war) und das gut 50 mm vom Rand der Edelstahlplatte entfernt. Den Rest schlitzte ich dann von außen mit der Flex so das ein Langloch entstand. Ein wenig Nacharbeit mit der Feile und schon war die “Schlamperei” des Herstellers ausgebügelt. Ich verstehe zwar immer noch nicht warum aber vielleicht finde ich die Tage mal Zeit um bei Nakatanenga nachzufragen. Der Mist ist ja nicht gerade billig. Nach dem ersten Akt war der Rest schon fast Routine. Rund um den Ausschnitt für die Bodenplatte wurde dünnes Armaflex geklebt, die Bodenplatte montiert, das Gehäuse drauf gesetzt, darauf die leicht abgeänderte Cubbybox geschraubt und schon war das Türmchen fertig. Den Einbau der restlichen Komponenten, also der eigentlichen Heizung, Zu-/Abluft und Tankentnahme mit Pumpe würde ich zusammen mit Sebastian machen. Er hat schon einige Planar in Defender implementiert und es wäre ja dumm seine Erfahrungen (und auch seine Hebebühne) nicht zu nutzen. Wenn wir Glück haben klappt das auch noch in dieser Woche 🙂

Am Nachmittag kam Sweetie dann noch zur Unterstützung. Sie baute die hinteren Türverkleidungen aus und übernahm noch ein paar Lackarbeiten. Ich nutzte die Zeit um ENDLICH mal den Kompressor richtig einzubauen. Der Kompressor war eins unserer ersten “Ausrüstungsteile” die wir uns für den Frosch zugelegt hatten, ich mag das Gerät wirklich gerne. In der Vergangenheit fuhr er allerdings meistens nur mit ohne wirklich zum Einsatz zu kommen. Warum ? Ganz einfach, von Werk aus waren zwei Klemmen zum Anschluss an die Batterie, ähnlich wie bei Überbrückungskabeln, montiert und ich konnte mich jahrelang nicht dazu durchringen die Dinger abzuschneiden daher konnten wir den Kompressor immer nur nutzen wenn wir ihn direkt an die Batterie angeklemmt haben. Sehr lästig. Da das gute Stück ja jetzt seinen eigenen Schrank bekommen hatte sollte sich das ändern. Der Kompressor ist jetzt fest über den Plusverteiler verkabelt und kam auch direkt nach dem Einzug in sein neues Zuhause am Lupo testweise zum Einsatz.

Mist, mal wieder kein Bild 🙁

Nein, und es war noch nicht zu Ende.
Am Freitag haben Sebastian und ich noch die Standheizung eingebaut. Nachdem die Vorarbeit in Form von Bodenplatte & Cubbyboxerhöhung schon erledigt war konnten wir uns dem Einbau der Technik widmen. Am Ende des Tages lief die neue Heizung 1a und jetzt können wir den Innenraum vom Frosch auch für gelegentliche Saunagänge nutzen 🙂

Auch Sweetie war am Samstag noch motiviert und hat sich den am Mittwoch demontierten Türverkleidungen gewidmet. Da ich am Samstag mit den Jungs zum Arbeitseinsatz an der Halle war hatte Janett Zeit & Ruhe sich ungestört mit dem Beziehen der hinteren Türverkleidungen zu beschäftigen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Der verbaute 3d-Filz passt sich schön an die Konturen an und macht ein richtig schönes Gesamtbild. Mit der Montage im Frosch werden wir jetzt aber noch etwas warten. Solange noch fast täglich die Holzspäne fliegen erscheint uns der Einbau noch nicht sinnvoll.

Fazit:

Dauer: ca. 3 Tage
Erledigte Aufgaben:
– Umbau vom Kühlboxauszug
– Schleifen und lackieren
– Einbau Cubbyboxerhöhung für Standheizung
– Einzug Kompressor
– Bau & Montage von Niederhaltern für die Bodenplatte
– Zentrale Masseversorgung für den vorderen Fahrzeugbereich
– Einbau Standheizung
– Hintere Türverkleidungen bezogen

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