Woche 9: Puzzle in XL

Nachdem ich mich so langsam mit dem Bau der Kleinmöbel angefreundet hatte steht nun eine Baustelle mit größeren Teilen auf dem Stundenplan. Daher wird es in dieser Woche (und wahrscheinlich auch in den nächsten) primär um den Möbelbau der größeren Module gehen. Als erstes werden wir uns um die Kühlbox drumherum arbeiten um dann endlich wieder einen Platz für Chili zu schaffen. Der arme kleine Krümelkeks darf ja schon seit Wochen nicht mehr im Frosch mitfahren 🙁

Das hatte ich mir auf dem Papier einfacher vorgestellt. Aber ist ja auch klar, der einzige Faktor den ich auf dem Papier komplett vernachlässigt hatte war die Neigung der Rückenlehnen von den “Frontsesseln”. Sollte ich am Ende noch Lust haben die Zeichnungen zu revidieren wird dieser Riss sicherlich nicht fehlen. However, das Problem war mir ja nicht neu. Nachdem ich die Kühlbox bereits um einige Zentimeter in den Innenraum verschieben musste war ich mir recht sicher dass mich an dieser Front keine Probleme mehr erwarten würden. Weit gefehlt, für die Kühlbox ist ausreichend Raum vorhanden, auch die geplante Einfassung ist “eigentlich” kein Problem. Allerdings hätte ich den Blick nur um wenige Zentimeter nach oben verlagert wäre mir wahrscheinlich aufgefallen dass es an der oberen Seite der Rückwand wesentlich enger zugeht als erwartet. Die Ursache liegt in der Bauweise der Sitze, die Kopfstützen sind in die Rückenlehnen gesteckt und genau an der Stelle ist eine Art “Verdickung” in der Lehne. Diese würde an meiner Rückwand scheuern wenn ich so bauen würde wie geplant. Abgesehen davon neigen die Sitze auch noch dazu etwas nachzugeben wenn sie belastet werden, das hatte ich ja überhaupt nicht auf dem Schirm. In der Summe führen die beiden “Toleranzen” dazu dass ich die gesamte Ecke doch etwas anders bauen muss als ich mir das vorgestellt hatte. Deshalb Puzzle XL.

Rein die Kiste und raus aus der Kiste. Der heutige Muskelkater in den Beinen kommt nicht von ungefähr.

Mehr oder minder lief ich den gesamten Nachmittag im Kreis um das Auto, unterbrochen von kurzen Abstechern zum Werktisch oder der Kreissäge. Messen, schieben, messen, schieben, sägen, messen, schieben …
Na gut, ist ja auch kein Wunder. Die Punkte an den denen man sich halbwegs orientieren kann sind entweder nur von der Seite oder aber vom Heck her einsehbar. Oft ist die Kühlbox dann auch noch im Weg. Andererseits geht es ohne die Box im Fahrzeuge auch nicht weil man diese für die Beurteilung der Höhe braucht. Ein Teufelskreis.
Mimimimi, klagen auf hohem Niveau.
Am Ende des (Halb-) Tages waren alle Seitenwände zugeschnitten und grob im Fahrzeug positioniert. Die weitere Feinarbeit sowie die Montage der Komponenten wird sicherlich noch ein paar Tage in Anspruch nehmen zumal ja auch noch ein paar Kleinigkeiten, wie bspw. die Warmluftdurchführung für die Heizung, ein Aufbewahrung-/Klappensystem für die “versteckten Fächer” im KellerKeller und und und berücksichtigt werden wollen.

Um den Tag am Ende mit einem sichtbaren Erfolg abzurunden habe ich noch die letzten, frisch lackierten Teile der Seitenmodule montiert und die erste Klappe mit Scharnieren und Schnapper verbaut.

Neuer Tag, neues Glück.
Bevor der Zusammenbau der einzelnen Teile beginnen konnte wurden erst mal alle Kanten abgerundet. Dazu kam mal wieder die Oberfräse zum Einsatz. Langsam wird der Abrundfräser mein bester Freund im Sortiment. Über kurz oder lang sollte ich mir auch einen Bündigfräser anschaffen. Holz ist bekanntlich ein “lebender” Werkstoff und neigt daher auch ein wenig dazu nicht immer zu 100% gerade zu sein. Selbst wenn man sich bemüht Winkel einzuhalten passiert es trotzdem hin und wieder dass die Platten eine gewisse “Eigenwölbung” aufweisen und deshalb nachträgliche, kleinere, Korrekturen erforderlich werden.
Also, erste Arbeitsschritte: Kanten fräsen und Oberflächen schleifen.

Der Selbstbau-Werktisch macht sich fast täglich bezahlt

Nach einer erneuten Anprobe konnten die ersten Aluprofile für die Befestigung der Seitenwände auf die Kellerplatte montiert werden. Für die Durchführung des Heizungsschlauchs musste noch ein Lochausschnitt in die Stirnplatte gebohrt werden. Mist wenn man keinen passenden Lochschneider zur Hand hat. Nach einigem kramen fand sich zumindest ein annähernd passendes Werkzeug mit einem Lochkreis von 67 mm. Etwas kleiner wäre auch gegangen aber das war die einzige halbwegs passende Alternative. Dumm nur dass ausgerechnet zu diesem Lochschneider die Überwurfmutter zur Befestigungen der Bohrkrone fehlte. Aber auch dafür fand sich eine Lösung.

Danach konnte das puzzeln beginnen. Am Boden nutzte ich U-Profile zur Befestigung und Ausrichtung der Bauteile. Die seitlichen Verbindungen wurden aus 18×20 mm starken Leisten gebaut. Eine Seite wurde fest über eine Verleimung mit den Seitenteilen verbunden, das Gegenstück wurde mit M5 Schrauben und Einzugmuttern verschraubt. So kann man zum einen die Schrauben genau an den Stellen positionieren die am besten geeignet sind und zum anderen die einzelnen Teile recht problemlos wieder demontieren.

Am Ende des Tages waren alle vorgefertigten Komponenten verbaut und auch schon grob für Chilis Schlafplatz Maß genommen. Am Freitag soll die Kühlbox dann einen Deckel bekommen und Lösungen für einige Kleinigkeiten gefunden werden.

Ja, die besten Ideen kommen einem immer Nachts. Da könnte man ja noch ein zusätzliches Fach für Leine und weiteren Hundekleinkram unter dem Platz vom Krümmelkeks unterbringen. Ungefähr so:

So sieht ein Scribble aus wenn es irgendwann morgens um 4:00 Uhr im Bett entsteht

Gedacht, getan. Natürlich waren die kleinen Extras zeitaufwändiger als gedacht aber am Ende des Tages waren ein zusätzliches Staufach, ein Deckel zum klappen und eine Frontblende entstanden.
Und, es ist mal wieder Freitag, natürlich wollte die Werkstatt aufgeräumt werden.

Ach ja und fast schon wieder vergessen 😉
Die lang ersehnte Schablone für Nutfräsungen habe ich auch noch gebastelt, ich bin mir allerdings noch nicht ganz sicher ob das die letzte ihrer Art sein wird. Ein erster Fräsversuch hat nämlich gezeigt dass das verwendete Sperrholz recht stumpf ist, sich die Oberfräse also nicht ganz so gut darauf schieben lässt und das die Schablone gerne etwas größer sein könnte da es dann mehr Möglichkeiten gibt das Gerät auf dem Werkstück zu fixieren. Aber wir werden sehen.

Fazit:

Dauer: ca. 2,5 Tage
Erledigte Aufgaben:
– Zuschnitt Umfassung Kühlbox, Chilis Platz
– Komplettierung Schrank Fahrerseite
– Anpassung und Einbau der Komponenten
– Hundefach
– Deckel
– Blende
– Schablone für Nutfräsungen gebastelt

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