Woche 5: Der Elektrik-Trick

Ja, was soll ich sagen ? Immer noch kein Holz. Also musste ich mit dem weitermachen was da war. Lange habe ich überlegt wo letztlich das ganze Elektrikgetöse hinkommen soll was vorher im unteren Abteil vom Hochschrank gewohnt hat. Da wir ja mit 2.0 auch eine effektivere Raumnutzung umsetzen wollten kam mir die Idee den Platz hinter dem Fahrersitz zu nutzen. Aufgrund der Sitzneigung bleib dort recht viel “toter Raum” den wir bisher immer mit Wasservorräten oder anderem Kleinkram aufgefüllt hatten. Der Platz ist jedoch fast ideal weil man zum wechseln von Sicherungen lediglich den Sitz nach vorne klappen muss aber trotzdem so versteckt dass nicht jeder gleich einen Blick auf die verbauten Komponenten werfen muss. Nicht dass ich nachher noch mit irgendeinem dahergelaufenen Klugscheisser über meine Elektroinstallation diskutieren muss, nur weil der zufällig das gesammelte Disaster im Schaufenster betrachten konnte.

Nach durchstöbern des restlichen Holzbestands konnte es losgehen. Dafür würden meine paar Brettchen noch reichen. Nach einigem messen wurde klar dass ich auch locker drei Elemente bauen könnte da eigentlich viel weniger Platz zur Verfügung steht als ich zu Beginn angenommen hatte. Zum einen kann ich nicht bis an die Türverkleidung bauen weil dort ja unsere Badezimmerschränke in Form von Taschen untergebracht sind. Also an der Stelle schon mal 10 cm Platz lassen. Zur anderen Seite ist der Platz massiv eingeschränkt weil dort in Zukunft die Kühlbox wohnen soll. Also bauen wir ein kleines Modul.

Wie ja schon mehrfach gesagt baue ich gerne “organisch”. Das bedeutet, es gibt zwar immer eine grobe, auch vorher skizzierte, Idee aber meist sieht die Umsetzung am Ende dann doch ein wenig anders aus. Ursprünglicher Plan war die Seitenteile in einer Nut auf der Grundplatte zu fixieren, dann fiel mein Blick auf ein Rudel Alu-Winkelprofile die noch von Ausbau 1.97 stammten und so wurde auf die Nut verzichtet und die Winkel verbaut. Das hat gleich 2 Vorteile: Zum einen lässt sich das “Elektromodul” noch verschieben, sollte der Sitz doch mal weiter zurück sollen und zum anderen kann das Fach daneben auch gleich an den Winkeln befestigt werden und bleibt ebenfalls flexibel. Hier soll nämlich in Zukunft unser Kompressor wohnen.

Nach einem guten halben Tag war das Modul, zumindest die Rohfassung, fertig zur Anprobe. Dazu musste ich dann allerdings meinen Kabelsalat erstmal komplett auseinander rupfen. Aber das hätte ich sowieso über kurz oder lang tun müssen 😉

Fast fertig

Das “bauen” war das eine, den ganzen Kabelsalat dann auch an Ort und Stelle zu bekommen das andere. Nach mehrfacher Anprobe wurden noch zig Löcher gebohrt um die Kabel so schonend wie möglich an die richtige Stelle zu bekommen und vor allem auch möglichst “verschwinden” zu lassen. Nach weiteren 4 Stunden war das Elektromopped endlich auch an seinem Platz im Auto.

Im Anschluss habe ich den nächsten Schrank in Angriff genommen. Da die zur Verfügung stehende Tiefe an der Stelle ja eher mau ist sollen kleine Module entstehen die wir dann vor dem eigentlichen Hochschrank stapeln. In den nächsten Schrank soll dann unser Kompressor mitsamt Spiralschlauch und Zubehör einziehen. Da die Kiste einfach nur eckig und an das bereits bestehende Schienensystem angeschlossen wird kam wieder mal die Oberfräse zum Einsatz. Tolles Werkzeug, nur würde ich mir mittlerweile eine Werkbank mit ein bisschen mehr Komfort wünschen. Klar kann man auch alles auf einem temporären Arbeitsplatz aus Unterstellböcken und einer darüber gelegten Platte hinbekommen, es könnte aber vieles so viel einfacher sein wenn man zumindest über vernünftige Parallelanschläge und einen fest definierten rechten Winkel verfügen würde. Vielleicht baue ich mir die Tage doch noch was selbst. Wenn es nur nicht so schwierig wäre an Holz zu kommen. By the way, die Lieferung ist gestern gekommen so dass wir endlich die Bodenplatten einbauen können. Jetzt fehlt es “nur” noch an Pappelholz.

Aber zurück zum Schrank für den Kompressor, dieser besteht einfach aus 4 Seitenwänden, ein Boden ist nicht erforderlich und der Deckel wird (so der Plan) der Boden des nächsten Moduls sein. Gut, 4 Nuten fräsen und dann Anprobe und anschliessend zusammenleimen. Das ging ja schnell … in Theorie 😉
Na ja, wir müssen an den in der Kiste verstauten Kram ja auch ran kommen, also muss entweder eine Klappe oder ein Ausschnitt her. Grundsätzlich egal, ich würde an der Stelle lediglich einen Ausschnitt einbauen aber wenn es nicht gefällt kann man dem immer noch eine Klappe verpassen. Der erste Schritt ist in beiden Fällen erstmal derselbe. Einen Ausschnitt fräsen. Für mich noch ein unbekannter Arbeitsschritt da ich ja aktuell die ersten Erfahrungen mit dem Werkzeug mache. YouTube sei dank wusste ich aber ungefähr was zu tun ist. Als erstes baute ich mir eine Schablone in passender Größe (Achtung: beim fräsen nach Schablone sollte der Durchmesser des Kopierrings berücksichtigt werden). Dann fixierte ich die Schablone auf dem Werkstück um danach die Oberfräse mit montiertem Kopierring daran entlang zu führen. Funktionierte soweit auch ganz gut außer dass der Spiralnutfräser in 3 mm, den ich dafür vorgesehen hatte, einen Ticken zu kurz ausgefallen ist. Aber ich übe ja schliesslich noch 😉

Und, es hat tatsächlich gut funktioniert. Die Technik mit der Schablone hat sich grundsätzlich bewährt so dass ich in den nächsten Wochen vermutlich noch die ein oder andere Schablone bauen werde. Schablonen baue ich aus Siebdruckplatte mittlerer Stärke (8 bis 10 mm), die haben nach dem Schliff eine saubere Kante und sind recht robust. Sinn einer Schablone ist ja nicht sie nur einmal zu verwenden.

Um die Woche abzurunden wurde noch weiter isoliert und die Bodenplatten eingepasst. Nun verfügt der KellerKeller endlich wieder über einen Deckel und der hintere Laderaum ist mit Armaflex gedämmt und die Bodenplatte passt jetzt auch. Nebenbei haben wir ein wenig mit Treppenlack experimentiert. Unsere Testklappe wurde zweifach behandelt und macht schon einen ganz guten Eindruck. Der Lack “flämmt nicht aus” sondern gibt dem recht hellen Pappelsperrholz einen leicht grauen und nach meinem Empfinden auch edlen Eindruck.

Fazit:

Dauer: ca. 3 Tage
Erledigte Aufgaben:
– Kabelsalat auseinander getüddelt
– Elektromodul gebaut
– Anprobe gemacht
– Komponenten auf Platte montiert
– Eingebaut und verkabelt
– Schablone erstellt
– Schrank für Kompressor gebaut
– Bodenplatten KellerKeller
– Dämmung Ladefläche
– Bodenplatte Ladefläche

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