Woche 4: Schubrakete die Zweite und ein Loch im Fahrzeug

Wir schwer kann es sein ein paar Sperrholz- und Siebdruckplatten zu bekommen ?
Nach der Corona-Notbremse in der Region, ziemlich schwer.
Einkauf im Baumarkt geht aktuell nur noch mit Reservierung oder gültigem Gewerbenachweis, Online kann man zwar bestellen, sollte seinen Materialbedarf jedoch dann für Wochen im voraus im Auge haben denn die Lieferzeiten liegen im Schnitt bei ca. 14 Tagen. Das kommt meinem organischen Baustil so überhaupt nicht entgegen. Abgesehen von den Schwierigkeiten bei der Beschaffung scheint es auch irgendwie Lagerengpässe bei Pappelholz zu geben. Im Ansässigen Toom war gerade mal eine Platte lagernd. Mit Reservierung konnte ich die dann nach 2 Tagen endlich abholen. Aber was macht man bitte mit einer einzigen Platte von 120 x 60 cm ?
Eine weitere Schublade bauen beispielsweise. Da reicht es, mit ein wenig Verschnitt, gerade mal für den Boden. Gut dass ich zumindest noch ein wenig Material für den Korpus in der Halle liegen hatte.

Nun gut, auch das lagern in der Halle wurde mit zunehmend mehr Plattenresten nicht unbedingt komfortabler, die Abschnitte nach jedem “Basteltag” wieder ins Hochregal räumen ist auf Dauer auch keine Option. Zumindest nicht wenn man für fast jedes Brett die Leiter rauf und wieder runter muss. Das muss doch irgendwie anders gehen.
Jetzt klaue ich mir mal ein Tataaa von “The Sunnyside” 😉

Die Lösung für das Problem ist ein herrenloser Einkaufswagen der mir durch Zufall von guten Freunden ins Auto gestopft wurde. Der ist irgendwann mal beim Möbelkauf zugelaufen und fristete ein einsames Dasein in einer Garage. Ab jetzt nicht mehr. Nach ein paar kleinen Modifikationen ist er jetzt ein mobiles Holzlager. Und erneutes Tataa.

Holzlager

Nachdem das erledigt war wurde der Rahmen des KellerKellers final fixiert und der Bau des zweiten Auszugs konnte beginnen. Schubladen aus Sperrholz zu bauen ist eine langwierige Geschichte die einem eine Menge Geduld abverlangt. Entweder ist die Qualität von diesem Baumarktholz nicht ideal oder ich habe mich doch für den falschen Werkstoff entschieden. Ständig fasern die einzelnen Lagen an den Schnitt- und Fräskanten auseinander und bedürfen einer Portion Holzleim. Das geht natürlich zu Lasten der Geschwindigkeit weil der Leim ja auch eine gewisse Zeit zum anziehen und trocknen braucht.

Am Ende des Tages war die zweite Schublade trotz der widrigen Umstände fertig und auch eingebaut.

Materialengpässe kann ja kein Mensch brauchen, es sei denn man benötigt dringend eine Zwangspause. Das kann ich nun wirklich nicht behaupten. Jetzt wo die ersten Komponenten erfolgreich gebaut, angepasst und auch am Platz sind soll es natürlich auch weitergehen. Mal abgesehen davon wäre es ja schon sehr schön in den hoffentlich kommenden schönen Frühjahrstagen auch mal wieder mit dem Frosch auf Tour zu gehen. Und wenn es nur ums Eck an die Weser ist. Dazu sollte jedoch zumindest der komplette Kellerbereich (inklusive Chilis Platz und Kühlbox) wieder nutzbar sein. Auch die auseinander gepflückte Elektrik muss wieder an den Start gebracht werden. Auf “Sofa” und Küche kann man ja notfalls noch verzichten.

Aber eigentlich kam ich ja vom Materialengpass. Und schon wieder ein “eigentlich”. Da kommt direkt noch eins hinterher, eigentlich sollten auch die bestellten Siebdruckplatten für den Bodenbereich diese Woche geliefert werden aber da ist leider nichts passiert. Tolle Wurst, Lieferzeit maximal eine Woche, wir warten jetzt schon fast 2 Wochen und keine Ankündigung in Sicht. Also “Planänderung”, ist ja nicht so als gäbe es nicht noch einen Haufen Aufgaben die erledigt werden wollen. Zum Beispiel die “Serviceklappe”. Nein, das ist nicht so ein Schlitz im Auto durch den Essen und Getränke in den Innenraum geschoben werden, das ist mal wieder so ein Landrover-Ding. Kurz erklärt: Will man beim TD5 an die Dieselpumpe, muss man an den Tank, soweit so gut. Das Bauteil wird aber von oben in den Tank gesteckt, ergo muss der Tank raus, sollte die Pumpe mal defekt sein. Irgendwer hat sich dann mal gedacht dass es für eine Feldreparatur ziemlich unpraktisch ist einen, idealerweise noch mit 65 Litern, gefüllten Dieseltank unterm Fahrzeug wegtüddeln zu müssen und hat kurzerhand die Flex angesetzt und ein Loch von oben ins Bodenblech geschnitten. Irgendwer hat das gesehen und dann hat sich die Methode irgendwie so verselbstständigt dass jeder der einen festen Ausbau in seinen Defender zimmert in dem Zuge auch gleich ein Loch in sein Auto schneidet. Ansonsten wäre es auch recht uncool wenn man dazu erst die halbe Wohnung wieder auseinander reissen müsste. Folglich braucht man eine Serviceklappe, egal ob die Pumpe nun kaputt ist oder nicht. Manch einer fährt das Loch schon seit ewigen Zeiten durch die Gegend ohne die Pumpe jemals gesehen zu haben. Ähnlich sehe ich das auch, das was gut vorbereitet ist wird vermutlich nicht kaputt gehen … KLOPF, KLOPF, KLOPF.

Löcher in das geliebte Gefährt zu bohren war ja noch nie so mein Ding. Meistens mussten für diese Art von Verstümmelung immer die Kumpels herhalten und ich habe daneben gestanden und die Augen ganz fest zugemacht. Das ist jetzt mit der “Großbaustelle” nun aber Geschichte, ich muss da also selbst durch. Und da einfach ja jeder kann steige ich direkt auf ins nächste Level und flexe auch gleich ein Loch von 200 x 200 mm in den Fahrzeugboden.

Verwackelt und unscharf, muss an der Aufregung gelegen haben

Also vor dem Schneiden kommt das Messen. Ein bis Drölf mal, wenn man es genau nimmt. Und dann gehts los. In jede Ecke ein Loch gebohrt. Vorher aber noch eine “Opferplatte” zwischen Boden und Tank gestopft. Das geht vom hinteren Radkasten aus recht gut. Danach Ein bis Drölf Minuten Gedenkzeit, Zigarette, Schluck Kaffee und Schluck Kaffe und …
Nein gut jetzt, ich fasse zusammen, längere mentale Vorbereitungsphase und dann kleine Flex, natürlich ohne Scheibenschutz, dünne Scheibe (1 mm) und los ging. Einige bange Minuten später sah das dann so aus.

Blick auf die Pumpe

Jetzt noch das zugeschnittene Stück mit Hilfe von ein paar Alusflachprofiel, Blindnieten und Einziehmutter wieder an seinen Platz zurück basteln und fertig.

War noch nicht das Endergebnis, da hatte ich keine Lust mehr Fotos zu machen 😉

Fazit:

Dauer: ca. 1,5 Tage
Erledigte Aufgaben:
– Seitenteile im KellerKeller fixiert
– Schublade gebaut
– Schwerlastauszüge montiert
– Schublade eingebaut
– Ach ja, Einkaufswagen modifiziert
– Serviceklappe gebastelt

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