Mal für ein Jahr oder am liebsten noch ein bisschen länger weg ist ja schon mal, wie ich finde, ein sehr guter Ansatz.
“Merke, wenn Dich sonst fast keiner lobt, mache es so häufig wie möglich selbst, dann tun es bald auch andere ;-)”
Stellt sich dann nur noch die Frage “Wohin eigentlich ?”
Ideen haben wir genug aber zum einen besteht die Herausforderung darin im Budget zu bleiben. Das soll bei grob 1.000 € “all in” im Monat liegen, und zum anderen während der Reise möglichst flexibel zu bleiben. Sollte es zu Problemen wegen einem Visum oder der politischen Situation kommen muss jederzeit ein Plan B möglich sein.
Unser großer Traum war (und ist es auch immer noch) die Panamericana von Alska bis Feuerland zu “erfahren”. Mit dem “aus” der Carnet-Versicherungen mussten wir uns schweren Herzens von diesem Plan distanzieren. Zumindest vorerst. Die zu hinterlegende Sicherheitssumme in Höhe des Wertes der gesamten “Reiseausrüstung” inklusive Fahrzeug können wir mittelfristig nicht auftreiben, es sei denn wir verschieben unseren Start um einige Jahre in die Zukunft und gerade das wollen wir möglichst vermeiden.
Gerne wären wir auch den Hippie trail oder zumindest einige Teile davon gefahren, also einmal nach Goa und zurück. Diese Strecke birgt jedoch noch zu viel politischen Sprengstoff und unter entspanntem Reisen stellen wir uns nicht unbedingt die tägliche Flucht von einem Krisengebiet ins nächste vor.
Auch andere “große Ziele” disqualifizierten sich aufgrund ihres Klimas und der dadurch eingeschränkten Reisezeiten, schliesslich wollen wir mindestens 12 Monate am Stück reisen und nicht in einzelnen kurzen Etappen. Oder aber durch schwierige Regelungen für Individualreisende. Im Ernst, wer möchte schon über mehrere Tage und Wochen einen Guide durch die Landschaft chauffieren und noch dazu in einem Fahrzeugkonzept dass auf genau 2 Menschen und einen Hund ausgelegt ist ?
Also haben wir den guten alten Dirke Weltatlas rausgekramt und mal vorsichtig geschaut was es so um den Pudding zu sehen gibt. Nein wir machen keine Deutschlandrundreise über 12 Monate 😉 Aber wir haben eine grobe Route gefunden die es uns ermöglicht Deutschland im frühen Herbst zu verlassen und ohne Frostbeulen über den Winter zu kommen.
Grob und auch nur ganz grob könnte das dann so aussehen:
Grob umrissen ist der vorläufige Plan die Zugvogelroute Spanien – Portugal – Marokko zu nehmen. Je nach Wetter verbringt man die letzten Tage im Spätsommer/Herbst in Portugal und/oder Südspanien. Dann geht es rüber nach Nordafrika, dort muss jetzt nicht zwingend in Agadir Ende sein, auch Westsahara wäre noch eine denkbare Option oder Algerien und Tunesien. Es bleibt abzuwarten wie die Situation in Nordafrika dann aussieht. Ebenfalls eine Idee wäre noch ein paar Wochen auf den Kanaren zu verbringen, je nach Lage.
Vielleicht gibt es ja bis dahin auch wieder eine Fährverbindung von Marokko auf die Kanarischen Inseln.
Im frühen Frühjahr soll es dann wieder zurück auf den Kontinent gehen und je nach Lust und Laune die spanische Ostküste runter, vielleicht noch mit einem Abstecher nach Andorra über Monaco nach Italien. Ab dort sind wir dann recht fexibel, vielleicht einen größeren Schlenker durch Italien und dann gleich mit der Fähre rüber nach Albanien oder den Landweg über den Balkan. Dann folgen Griechenland und die Türkei (auch wenn ich da momentan einfach aus Prinzip nicht unbedingt hinreisen möchte). Die Südküste des schwarzen Meers lang nach Georgien und ab da ist erstmal wieder alles offen. Gerne würden wir noch einen Abstecher nach Armenien oder Aserbaidschan einbauen aber da entscheidet letztlich auch wieder die Lage und die verbleibende Zeit respektive das verbleibende Geld. Wir fahren bis alles alle ist oder wir echt keine Lust mehr haben aber wahrscheinlich wird ersteres der Fall sein 😉
Nun zum schwammigen Teil, Kauskasus ja oder nein, man wird sehen müssen was geht. Einigen Berichten nach soll die Einreise nach Russland aus Richtung Georgien wieder ohne Probleme möglich sein, andere sprechen davon dass es gar nicht geht. Vielleicht hängt das immer ein bisschen vom Wetter und der Tagesstimmung der Beamten ab.
Die nächste schlecht einschätzbare Ecke ist die Krim. Auch da bleibt abzuwarten wie sich die Sache entwickelt. Im worst case müssen wir die Fähre von Georgien nach Sewastopol nehmen.
In der Ukraine angekommen gibt es weiter wenig Unwägbarkeiten. Rumänien und das moldawische Grenzgebiet sind uns ja nicht ganz fremd. Wenn der grobe Zeithorizont so bestehen bleibt werden wir dann die letzten Spätsommerlichen Tage entweder am schwarzen Meer verbringen oder im Zweifel noch einen kleinen Umweg über Bulgarien nach Griechenland oder über Mazedonien nach Albanien machen um dort noch die letzte Sonne vor unserer Heimkehr zu tanken.
So, das ist nun die gaaaaaaannz grobe Idee hinter unserer Reise mit kleinen Abstechern und rund ums schwarze Meer.