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2020 – Griechenland 6 (Die Rundreise)

Am Morgen des 24.Septembers war es dann so weit. Bei durchwachsenem Wetter verabschiedeten sich drei “Teams” in drei unterschiedliche Richtungen. Wir steuerten zuerst mal einen Supermarkt an und monitionierten ordentlich auf. Wir wollten in den nächsten Tagen definitiv nicht auf irgendeinem Campground landen. So schön die letzten Wochen gemeinsam mit unseren Freunden auch waren hatten wir jetzt Lust auf Offroad-Tracks, einsame Strände und Ruhe. Gesagt, getan. Nach dem Einkauf führte unser Weg geradewegs raus aus der Zivilisation und rein ins Abenteuer.

Nach einem wunderschönen, wenn auch partiell nassem, Offroadtag erreichten wir die Westküste Lakoniens. Nicht weit weg von Elea fanden wir auch auf Anhieb einen Stellplatz.
Die Bucht war menschenleer und wir hatten wieder mal einen Platz direkt am Strand gefunden. Danke an den Navigator ♥♥♥
Besonderen Spaß hatte Chili, zwei Straßenhunde gesellten sich zu uns und waren gleich Chilis Best Buddies, die beiden blieben dann auch gerne zum essen. Und zum Frühstück waren sie auch wieder da.

Agios Georgios

Tags drauf wechselten wir an die Ostküste, ein kurzer Trip. Wir fanden erneut einen schönen Platz an einer kleinen Kapelle. Natürlich mit direktem Strandzugang und Blick aufs Meer. Nur das Wetter schien es nicht ganz so gut mit uns zu meinen. Am Nachmittag frischte der Wind auf und entwickelte im Laufe der Nacht stürmische Böen.

Arkadien

Es ist wieder soweit, mein Gedächtnis, die Cloud und die Daten auf dem Computer lassen mich erneut im Stich. Laut der Markierung auf unserer Karte haben wir uns die Küste nordwärts Richtung Argolischer Golf hochgearbeitet und die Nacht einige Kilometer südlich von Argos verbracht.
Keine Erinnerung, kein Foto, kein gar nichts.
Nicht ganz, drei Bilder gibt es dann doch die das passende Datum, nämlich 26.September, tragen. An die Frühstückspause in den Bergen kann ich mich auch noch grob erinnern, auch an die alten Autoreifen die offensichtlich als Unterlage für Bienenstöcke verwendet wurden. Aber leider an sonst nichts.

Kyparissi (grob in der Gegend)

Umso besser kann ich mich an diesen Platz erinnern, auch wenn ich eine Menge Bilder, vor allem von der Anfahrt, vermisse. So langsam beschleicht mich das Gefühl dass der Festplatten-Crash im Sommer mehr Daten mitgenommen hat als ich zuerst angenommen hatte. Aber man kann es jetzt nicht mehr ändern, wir kommen auch so zurecht.

Dieser Platz war einer meiner ganz besonderen Favoriten auf unserer Tour. Ja, ich bin manchmal schnell für Orte zu begeistern aber an diesem Ort stimmte einfach alles. Zum einen war die Anfahrt durch die Berge schon ein kleiner Höhepunkt für sich. Auch wenn wir an diesem Tag überwiegend über (schlechten) Asphalt gerollt sind war die Strecke landschaftlich einfach nur Hammer. Sehr schade dass gerade diese Bilder irgendwo im Orkus gelandet sind.
However, erneut hat Janett diesen Platz für uns gefunden. In einer Spitzkehre bogen wir von der, wenig befahrenen, Küstenstraße in einen Olivenhain ab. Da wäre kein Ortsunkundiger überhaupt auf die Idee gekommen abzubiegen. Auch die nachfolgende, geschotterte Gefällestrecke wäre mit einem PKW kaum befahrbar gewesen. Nicht einmal für die meist sehr schmerzfreien Einheimischen. Nach gut 4 oder 5 Kilometern erreichten wir eine kleine Bucht und ein offensichtlich schon vor langer Zeit aufgegebenes Natursteinhäusschen. Besser gesagt zwei davon. Am Beach zu großen Teilen Kies (wie in der Gegend üblich) in einer Ecke aber mit feinstem Sand der sich bis ins Wasser zog. Oberhalb der kleinen Bucht, in den Ausläufern des Olivenhains war eine halbwegs ebene Stellfläche auf die wir den Frosch platzieren und unseren kleinen Tisch stellen konnten. Ein perfekter Platz für zwei, total abgelegen und nur vom Wasser aus zu sehen. Besser geht es nicht.

Unser kleiner Wachhund

Die kleine Anekdote muss ich unbedingt noch erzählen weil sie sich an diesem wunderschönen Platz zugetragen hat. Also, seit ein paar Jahren habe ich ein öfter wiederkehrendes Problem. Ich sehe schon die ersten Kommentare “Wie nur eins ?”, “Alter, du bist ein Problem” … und so weiter. Also, seid kreativ, ich bin gespannt 😉
Nein, das meinte ich aber im Kontext dieser kleinen Geschichte nicht. Das Problem dass ich meinte ist folgendes. Seit dem ersten Jahr in Rumänien musste ich fast in jedem Urlaub ein paar Flipflops abschreiben. Meist waren sie verschleppt, zerbissen oder sonst irgendwie zerstört worden. Grund für den Verlust also immer Fremdeinwirkung unter Beteiligung wildlebender Tiere. Und auch in diesem Jahr passierte es wieder. Schon vor einigen Tagen wurde einer meiner Flipflops von irgendeiner wilden Kreatur vollkommen zerlegt und seitdem musste ich mir mit meinen Chucks behelfen. Unpraktisch und nicht sonderlich bequem (im Vergleich zu Flipflops) aber in vielen Situationen besser als barfuß gehen zu müssen. Nun gut. Bitte einmal folgende Szene vorstellen: es ist eine laue, eher richtig warme, Nacht. Sweetie und ich sitzen, zu vorgerückter Stunde, noch zusammen und geniessen die angenehmen Temperaturen bei einem schönen, gut gekühlten Glas Wein. Leise plätschern die Wellen an den Strand und wir hängen beide ein wenig unseren Gedanken nach.
Schluss mit Ruhe !
Mit einem Mal beginnt Chili aus tiefster Brust zu knurren, es ist immer wieder erstaunlich was aus dem kleinen Hund für Geräusche kommen können, und lässt sich auch nicht beruhigen. Sie liegt unter dem Auto, stellt alle Haare auf die sich aufstellen lassen und fixiert einen Punkt in der Dunkelheit. Wir versuchen den Punkt mit der Taschenlampe zu erhellen aber können auch so nichts besonderes entdecken. Nach wenigen Augenblicken beruhigte sich der kleine Hund wieder und alles schien in Ordnung. Denkste, kurz darauf wieder tiefes Grollen und Chili schoss aus ihrer Deckung unter dem Frosch vor. Da wir die Taschenlampe noch griffbereit hatten ging es diesmal schneller und wir konnten den Eindringling mit dem Lichtstrahl erfassen. Chili hatte einen Fuchs gestellt, dieser war wie erstarrt stehen geblieben und vor ihm im Staub lag einer meiner Chucks.
Chili hatte also einen Schuhdieb auf frischer Tat ertappt und mir blieb es Dank ihres mutigen Einsatzes erspart den Rest des Urlaubs tatsächlich barfuß oder in masiven Wanderstiefeln laufen zu müssen.
Wir waren natürlich ganz schrecklich stolz auf unsere kleine mutige Chili.

Marathias

Auch zu diesem Spot scheint es nur ein einziges Bild zu geben, obwohl der eigentlich gar nicht so schlecht war. Ich bin sogar der Meinung das wir hier zweimal gestanden haben aber nach gut einem Jahr ist das fast schon eine Mutmaßung.
An dieser Bucht hatten sich ein paar Einheimische einen kleinen Dauerstellplatz eingerichtet, die drei dort stehenden Wohnwagen waren jedoch nicht bewohnt als wir da waren. Hinter dem Buschwerk lag eine schöne Badebucht mit einem breiten Kiesstrand.

Das war dann für uns auch die letzte Station in der Region. Aber der Urlaub war ja noch lange nicht zu Ende.

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