Seit ein paar Jahren steht Sardinien nun schon auf unserer “Backup-Liste”, bisher hat es uns allerdings dann doch immer wieder in andere Gefilde gezogen. Dieses Jahr war es dann so weit, unser erster Besuch auf Sardinien.
Wie soll ich beginnen ? Vielleicht mit ein paar statistischen Eckdaten:
– Reisezeit: gut 3 Wochen im September
– Gefahrene Strecke: 4.219 km
– Länder: Schweiz, Italien, Liechtenstein, Österreich
Mönchengladbach
Gestartet sind wir Donnerstag Mittag, unser Weg führte uns zuerst nach Westen. Wir hatten meine Mutter, aufgrund von Corona fast 2 Jahre nicht mehr gesehen und hatten uns, nachdem wir jetzt auch geimpft sind, vorgenommen einen Stopover bei Mama in Mönchengladbach zu machen.
Nach einem langen aber auch sehr schönen Abend starteten wir bei allerbestem Sommerwetter in südlicher Richtung. Wir freuten uns Deutschland nach langer Zeit mal wieder über den Südwesten zu verlassen. Allerdings war die Freude nur von kurzer Dauer, die A61 Richtung Koblenz war nach dem schweren Hochwasser immer noch voll gesperrt und somit mussten wir uns an einem Freitag Mittag über Köln/Bonn /Koblenz/Frankfurt/Offenburg in Richtung Freiburg quälen. Eigentlich hatten wir gedacht am Freitag bis in die Schweiz zu fahren, dort eine Übernachtung einzulegen und am Samstag ganz gemütlich nach Como zu rollen. Nun ja, über Pläne brauche ich ja nicht mehr zu philosophieren. Wir erreichten beim letzten Tageslicht gerade noch Meißenheim, bis Freiburg sind wir erst gar nicht gekommen.
Meißenheim
Nur 2 Kilometer trennten uns vom “Scorepoint” Frankreich, der uns ja immer noch auf unsere Liste fehlt. Nahe der Grenze fanden wir in der Dämmerung einen schönen, wenn auch leider etwas moskitobelasteten Platz an einem kleinen See. Hier schlugen wir unser Lager auf und landeten nach einem schnellen Abendessen auch recht früh in unserem Dachzelt. Am nächsten Morgen sollte es schließlich zeitig in Richtung Schweizer Grenze weitergehen.
Como (Montorfano)
Nach einem “Nuttenfrühstück” (Kaffee & Zigarette) und einem Spaziergang mit Chili um den See machten wir uns zeitig auf die Bahn. Wir wollten uns schliesslich am Nachmittag mit Tina, Titus & Nic in Como treffen. Der Tag konnte doch nur gut werden, landschaftlich ist der Abschnitt durch die Schweiz einfach nur traumhaft und die letzten Male sind wir verkehrstechnisch immer ganz gut durchgekommen.
Nicht dieses Jahr. 20 km Stau vor dem Gotthard Tunnel, fast 5 Stunden Stop & Go.
Treffen mit Familie Wegner in Como. Wir schleppen uns die letzten Meter (leider auch noch mitten durch die Stadt) in Richtung Campground. Der Stau vor dem St.Gottard hat uns allen einiges abverlangt. Bei Temperaturen um die 40 Grad (draußen im Schatten, mindestens 60 Grad im Auto) blieb kein Fetzen am Leib trocken. Nicht nur Hund und Mensch mussten im Stau leiden. Nach den ersten zwei Stunden Stop&Go quittierte der Frosch jedes Anfahren mit einer schwarzen Wolke und verminderter Leistung. However, wir haben uns doppelt gefreut dass Tina, Nic & Titus schon gut gelaunt mit kalten Getränken auf dem Campground auf uns gewartet haben. Die Ursache für den Leistungsverlust und auch die Rußwolken war ,am Folgetag schnell gefunden und beseitigt. Ein Schlauch vom Turbo hatte sich gelöst und es pfiff nebenher.Kleine Ursache, große Wirkung. Nach der Reparatur ging es weiter in Richtung Livorno.
Livorno
Bilder sagen mehr als Worte. Bei diesem Place ist das auch mehr als zutreffend. Was soll ich sagen, Spannender Lost Place mit bester Aussicht auf den Hafen und die Küste vor Livorno. Nic hatte nicht zuviel versprochen als er uns von dem Platz erzählte. Er kannte den tatsächlich noch aus Kindheitstagen und der Platz ist immer noch da, ohne Schranke oder Verbotsschilder.
Natürlich nehmen wir uns die Zeit und erforschen den Bunker vom Keller bis zum Dach. Danach belohnen wir uns mit kulinarischem vom Grill.
Allerdings wird es ein kurzer Abend da wir am nächsten Morgen pünktlich um 8:30 Uhr am Hafen stehen müssen.
Seetag & Olbia (Sardinien)
Wer in Livorno den Hafen und auf Anhieb die richtige Warteschlange für seine Fähre findet ist entweder schon mal im Hafen gewesen oder ein ausgesprochener Glückspilz. Jeder andere “Erstbesucher” muss ansonsten definitiv scheitern. Vollkatastrophe ! Bei uns kamen dann beide Eigenschaften zusammen, wir waren die Glückspilze weil wir Nic vorgeschickt haben und er sich noch dunkel an das Chaos im Hafen erinnern konnte. Also WinWin 😉
Ansonsten gibt es zur Überfahrt wenig zu sagen, Fähre halt. Da wir den Dampfer über Tag genommen haben erfreuten wir uns bei bestem Wetter an Deck. Es läuft halt immer ähnlich, irgendwo einen Platz suchen der sich nicht direkt vor irgendeiner Tür befindet und vielleicht auch noch ein bisschen Schatten bietet. Dann den Nachschub an Essen & Getränken im Laufe der 8 Stunden möglichst nicht abbrechen lassen.
Ankunft auf Sardinien. Am späten Nachmittag rollten wir dann entspannt von der Fähre und steuerten den ersten, ca. 20 km entfernt liegenden, Übernachtungsplatz an.