So langsam kamen für uns auch die letzten Tage dieser Reise daher orientierten wir uns Richtung Norden. Außerdem waren die Wettervorhersagen für den Süden mit dem Blick auf die kommenden Tage nicht mehr ganz so gut und nachdem wir mehrfach mit starkem Wind gekämpft hatten war der Wetterbericht sicher auch ein ausschlaggebendes Argument den Süden schon früher als geplant zu verlassen. Der schnellste Weg von Lakonien aus führt geradewegs zum Kanal von Korinth, die Strecke ist recht gut, teilweise sogar als Autobahn ausgebaut.
Den Kanal wollte ich schon seit ewigen Zeiten sehen. Meine bisherigen Aufenthalte in Griechenland haben mich aber aber überwiegend in den nördlichen Teil geführt und so ergab sich bisher keine Gelegenheit.
Es ist schon schwer beeindruckend dass die Idee zum Bau einer Verbindung zwischen dem Saronischen und dem Golf von Korinth älter ist als unsere Zeitrechnung. Erste Ideen dazu existieren ungefähr seit dem 5. Jahrhundert vor Christi. Zwischen der ersten Erwähnung dieser Idee und dem tatsächlichen Bau gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden immer wieder Versuche gestartet das Projekt zu verwirklichen.
Und da waren wir endlich. Nahe der Einfahrt zum Kanal konnten wir vom Campingplatz aus den Wartebereich für die Schiffe sehen die auf ihre Durchfahrt warteten.
Galaxidi
Am nächsten Tag folgten wir der Autobahn, auf der südlichen Seite des Golfs von Korinth, bis Patras. Wechselten die Seite erneut über die Brücke und hielten uns dann am Golf wieder in Richtung Osten. Die nächste Station machten wir in der Nähe von Galaxidi. Leider war es auch hier mächtig windig aber trotzdem schön.
Antikyra
Der folgende Tag führte uns nur wenige Kilometer weiter bis in die Gegend um Antikyra. Auch dort wurden wir schnell fündig und fanden erneut einen schönen Ort direkt am Wasser. Hier war es etwas windgeschützter, so dass wir gleich zwei Tage blieben. Auch die Temperaturen erreichten nicht mehr die Werte wie im Süden so dass wir die “kühlere” Zeit zum Klettern entlang der Felsküste nutzten.
Das Ende der Reise
Ja ich weiss, es wirkt jetzt vielleicht ein bisschen so als wollte ich zwanghaft zum Ende des Berichts kommen. Ist aber wirklich nicht so. Tatsache ist dass mir die Bilder ausgehen. Ab dem Zeitpunkt gibt es nämlich keine Fotos mehr.
Unsere Route führte uns von Antikyra zurück nach Patras. An der Einfahrt zum Golf standen wir mit einem wunderbaren Blick auf die Nachts beleuchtete Brücke im Schatten eines mindestens 300 Meter hohen Felsens. Zu unserer Unterhaltung hatte eine Gruppe schweizer Gleitschirmflieger unser Camp als Landezone ausgewählt. Einer wäre fast in unserem Dachzelt hängen geblieben. War ganz lustig. Von dort aus sind wir noch weiter in Richtung Lefkada und haben es uns in der Region noch ein paar Tage rumgetrieben und dabei noch den ein oder anderen schönen Platz gefunden. Wir waren auch nochmal an “unserer Schildkrötenbucht”, diese war aber von Einheimischen annektiert (ist ja ihr gutes Recht), für uns war leider kein Platz mehr. Erwähnenswert ist auch noch die Geschichte mit Ioannis oder Johny, wie er sich vorstellte. Ganz kurz.
Also, wir sitzen beim Abendessen, natürlich freistehend an einem schönen Beach, da rollt mit einmal ein 110er Defender den Hügel runter und bleibt ein paar Meter abseits von uns stehen. Der Fahrer steigt aus grüßt freundlich und beobachtet uns ein paar Minuten. Wie das so unter Defender-Fahrern so ist folgt zwangsläufig irgendwann ein Dieselgespräch. Ich war schwer verwundert als ich feststellte das Johny von der Hüfte abwärts fast vollständig gelähmt war. Sein Defender war umgebaut auf Handgas und Automaikgetriebe. Seine Behinderung hielt ihn auch nicht davon ab den Defender am Abend bis direkt auf den Starnd zu fahren und die kommenden beide Nächte im Auto zu verbringen. Wir hatten noch einige sehr lustige und auch interessante Stunden mit gemeinsamen Gesprächen über den Kosmos, fremde Götter, die Entstehung der Welt, wilde Träume und Hinz & Kunz.
Wirklich ein Top-Typ den man nicht jeden Tag trifft, der sich durch seine körperlichen Defizite kein bisschen einschränken lässt und eine positive Einstellung zum Leben hat. Hut ab, die Zeit mit ihm war eine echte Bereicherung unserer Reise. Würde ihm gerne nochmal begegnen.
Final haben wir dann die Fähre von Igoumenitsa nach Ancona genommen und sind mit einer Zwischenübernachtung in der schönen Schweiz nach Hause gefahren.
Kleines Fazit:
Wir sind davon überzeugt dass wir Griechenland vermutlich nie wieder so exklusiv erleben werden wie im Corona-Jahr 2020. Der Tourismus tendierte ja wirklich gen Null. Wir haben fast immer auf Anhieb sehr schöne und meist auch einsame Buchten gefunden und konnten die Schönheit der Landschaft und die enorm gute Waserqualität mehr oder minder nur für uns alleine geniessen.
Es war einfach alles in allem großartig. Wir werden Griechenland ganz bestimmt bald wieder besuchen und hoffen das wir dann etwas mehr Zeit haben.
Okay, ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Vielen Dank an alle die (mal wieder) bis zum Ende gelesen haben. Ihr habt wirklich Durchhaltevermögen ! Über Kommentare freuen wir uns natürlich, lasst was da wenn es Euch gefallen hat, wenn nicht: heißer Tipp “Das Kreuz oben rechts ;-)”
So long
Der Rasta