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2020 – Griechenland 4 (Medicane und die Flucht nach Sparta)

In der Nacht frischte der Wind auf und am nächsten Morgen wurden wir durch geschäftiges Treiben aus dem Dachzelt getrieben. WTF ?!?
Um uns herum wurde, leicht hecktisch, zusammengeräumt. Die meisten Parzellen im Umkreis waren bereits leer und vor der Ausfahrt bildete sich eine Warteschlange. Das Personal war dabei alles vom Strand und aus Strandnähe zu räumen was nicht Niet- und Nagelfest war.
Auf unsere Nachfrage hin wurden wir darüber informiert dass ein Medicane auf diesen Küstenabschnitt zusteuere und wir uns in den nächsten Stunden besser nicht in Küstennähe aufhalten sollen. Man bot uns zwar eine etwas geschützte Ecke im Schatten der Hauptgebäude an, die wir jedoch ablehnten. Wir waren schließlich mit Sonja & Björn verabredet und wollten ja auch weiter. Eigentlich sollte es weiter die Küste runtergehen, ein Blick in diverse Wetterapps ließ uns jedoch spontan umdisponieren. Der Medicane (ist so eine Art mediterraner Hurrikan) sollte um die Mittagszeit auf dieses Gebiet treffen und im schlimmsten Fall Wellen von bis zu 10 Metern Höhe und Wind bis 160 km/h mit sich bringen. Begleitend zum Wirbelsturm wurde vor schweren Regenfällen gewarnt.

Upps !

Nach einem Blick in unser Kartenmaterial entschieden wir uns dazu möglichst viel Landmasse zwischen uns und das Unwetter zu bringen und “flohen” ins einige Kilometer von der Küste entfernte Taygetos Gebirge.

Die Nebenstrecke durch die Berge war trotz des drohenden Unheils im Nacken eine sehr schöne Tour. Manchmal muss einen das Schicksal halt auch mal auf einen Weg führen den man sonst nicht eingeschlagen hätte.

Wir fanden einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Sparti. Der Betreiber hatte, vermutlich aufgrund von Corona, den Betrieb des Platzes eigentlich eingestellt und nutzte die mehr oder minder touristenfreie Zeit für eine Renovierung der in die Jahre gekommenen Anlage.Das bedeutete: Kein Restaurant, kein Shop, kein Wasser im Pool (nicht dass uns das interessiert hätte) und eine Minimalausstattung im Sanitärbereich. Wir sind zu sechst jedoch sehr gut mit den vier Toiletten und zwei Duschen ausgekommen.

Auch wenn es am späten Nachmittag von Stunde zu Stunde dunkler wurde bauten wir guten Mutes unser Camp auf und sicherten es gegen das was da wohl kommen möge. Zumindest so gut es mit dem vorhandenem Equipment möglich war. Aufgrund der umliegenden Berge blieben wir von starkem Wind verschont, die schweren Niederschläge fielen allerdings nicht aus. Gegen Abend begann es zu schütten und das blieb uns auch bis zum nächsten Nachmittag erhalten. Unsere Markisen und zusätzlich verbaute Seitenwände schützten uns aber vor dem schlimmsten und wir machten das Beste aus der Situation: Koks & Nutten …nee, war nur Spaß. Wir beschränkten uns auf Alkohol und Spiele. Von beidem hatten wir glücklicherweise ausreichend dabei. Am Morgen von Tag 3 beruhigte sich das Wetter und wir brachen wieder auf. Natürlich nicht ohne den historischen Steinen von Sparta einen Besuch abzustatten.

Halbinsel Mani

Unsere Erlebnisse auf Mani sind etwas unstrukturiert weil wir hier kreuz und quer durch die Pampa gefahren sind. Grund dafür war dass es mehrere Offroad-Tracks gibt die Ost- und Westseite miteinander verbinden und wir somit verhältnismässig schnell von der einen zur anderen Seite wechseln konnten.

Wenn ich mich also recht erinnere haben wir unseren ersten Stopp auf Mani in der Nähe von Githia (8) eingelegt. Wieder eine traumhafte Bucht mit einem Platz direkt am Strand. Aber trotz der leicht getrübten Erinnerung gibt es zumindest eine Menge Bilder von diesem Platz. Das mag vielleicht auch daran liegen dass wir uns an die Drohne erinnert haben die schon seit Tagen unbeachtet mitfährt. Hier eine kleine Auswahl:

Ich meine am darauf folgenden Tag haben wir den Track “Inselüberquerung – G23” aus dem Offroad Reiseführer unter die grobstolligen Räder genommen und dabei den ein oder anderen Abstecher von der Route ausprobiert. Für uns ein Panorama-Tag. Am Abend verschlug es uns an den Rand einer wenig befahrenen Nebenstraße in der Nähe von Kokala. Was besseres konnten wir an diesem Tag nicht finden. Wir parkten quasi wie die Hühner auf der Stange am Straßenrand. ABER, eigentlich war es später doch ganz nett, wir bauten mit allen vorhandenen Tischen eine lange Tafel am Straßenrand auf und überspannten den Bereich mit Schnüren und Leinen und hängten daran alles an Beleuchtung was wir gerade noch so über hatten. Es war dann doch ein echt schöner Abend. Der Morgen verwöhnte uns mit einem bombastischen Sonnenaufgang und die Bucht, mit ihrem schönen klaren Wasser, war wie gemacht für ein morgendliches Bad. Am Ende war es dann doch nicht so ein schlechter Platz.

Die letzte Nacht auf Mani haben wir in der Nähe von Gerolimenas verbracht, zu dem Tag fehlen mir aber irgendwie alle Erinnerungen und es gibt seltsamerweise auch keine Fotos.

Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen dass der Bericht auch erst mehr als ein Jahr später entstanden ist und die Bilder in unterschiedlichen Alben auf unserer iCloud liegen. Viele wurden nachträglich in die Alben importiert und es fehlen die Metadaten. Es wird natürlich nicht einfacher eine Zuordnung zu treffen wenn die wichtigen Daten wie bspw. Zeitpunkt und Ort der Aufnahme unvollständig oder oft gar nicht zur Verfügung stehen. Ja, wie schon so oft gesagt muss ich mich der “Schreiberei” wesentlich zeitnäher widmen. Und ich gelobe erneut Besserung.