Weedbeat 2014 – Herr Schwein dreht frei

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Festivals, was für ein Thema. In den letzten Jahren haben wir abgesehen vom Afrika-Festival in Lißberg nur große Reggae-Events besucht. Meist fiel die Entscheidung spontan je nach Wetterlage entweder auf die Summer-Jam in Köln oder das Chiemsee-Reggae. Nachdem wir dieses Jahr auf die Summer-Jam zugunsten unseres eigenen “Garden-Jam” verzichtet hatten musste auf jeden Fall eine Alternative her. Eine Garten-Party ist eine schöne Sache aber kein Ersatz für ein Festival.

Mit dem Chiemsee-Reggae haben wir zwar immer gute Erfahrungen gemacht, abgesehen vom alljährlichen Unwetter, aber das hätte für uns 2 Tage Anreise und auch wieder 2 Tage zurück bedeutet. Mit Wohnwagen reist es sich halt etwas gemütlicher. Also ein ganz schöner Ritt für 3 Tage Festival. Da der Antriebsstrang vom Little Captain immer noch üble Geräusche von sich gibt vielleicht auch nicht die allerbeste Idee. Wird echt Zeit endlich mal jemanden zu finden der sich damit auskennt … Freiwillige vor !

However, nach einigem “Googeln” fiel die Wahl auf das Weedbeat in Rössing. Als Headliner waren die Ohrbooten angesagt und die hatten schon auf der Summer-Jam 2014 mächtig Eindruck gemacht. Wir hatten den Gig der Jungs zufällig im Fernsehen gesehen und der Hip-Hop-lastige Reggae-Beat war auf Anhieb unser Ding.

Also, auf nach Rössing, das Kaff liegt in der Nähe von Hildesheim was für uns eine Anreise von round about 110 km bedeutete.  Das sollte auch mit Geräuschen zu machen sein. Da wir auf Nummer sicher gehen wollten habe ich ein paar Tage im voraus einen Platz für unser Gespann auf dem zugehörigen Camping-Areal reserviert. Auch wenn das Festival mit nur ca. 3.000 Besuchern recht übersichtlich ist wollten wir das Risiko vermeiden blöd irgendwo an einer Straße zu campen.

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Bielefeld – Rössing – Doktorsee und zurück

Donnerstags-Mittags ab auf die A2 Richtung Hannover. Bei gut 40 Grad Außentemperatur ein ideales Reisewetter (ich hätte die Türen noch ausbauen sollen). Ankunft am Nachmittag, Schilder zum Festival – Fehlanzeige, also verlassen wir uns auf`s Navi und … stehen prompt mitten auf dem Festival-Gelände. Die aufbauenden Händler nehmen`s gelassen und grüßen freundlich. Okay, U-Turn und weiter geht`s. Aber wo versteckt sich nur der Campingplatz ?

Nach kurzer Irrfahrt entdeckten wir eine Zufahrtsstrasse zu einem Kieswerk. Bingo, da werden Zelte aufgebaut. Aber “where to hell” ist der Campingplatz ? Einmal durch`s Kieswerk und zurück. Gut, Männer fragen nicht nach dem Weg aber anbetracht der in der Sonne gefühlt vorherrschenden 60 Grad konnte ich eine Ausnahme vertreten. Ich also mit meinem, in weiser Voraussicht, ausgedruckten Anfahrtsplan auf den erst besten Menschen los der beim Zeltaufbau rumstand. “Wo Campingplatz ? ” Die Antwort war so simpel wie auch genial “Brauchste nich, bau gleich hier auf, wir machen heute Abend fett Party”. Gut, Problem gelöst, den Jungle eingeparkt und den Kühlschrank angeschmissen.

Nach wenigen Minuten bekamen wir gleich weitere Nachbarn.  Anne und Robert machten den “Umparker” und  stellten Ihr WoMo gleich neben unseren Jungle. Und so sah das Ganze dann von oben aus:

Weebeat 2014 - Das Camp
Weedbeat 2014 – Das Camp !

Wie man auf dem Luftbild schön sehen kann passte einfach alles, Badesee vor der Tür, Parkplatz direkt neben der Hütte und vis a vis die Party-Zone. Was will man mehr ?
Haha, es kommt ja noch besser: Das perfekte Sommer-Wetter (eigentlich hätte ich bis auf Badeklamotten alles andere zuhause lassen können), Absolut Supergeile Nachbarn (Danke noch mal Jungs & Mädels … ZERLEDERN !!!) und ein echt faires und kostengünstiges Festival vor der Tür.

Weedbat 2014 - Partyzone
Die Party-Zone !

Das Preis-/Leistungsverhältnis beim Weedbeat passt einfach. Beim Line-Up ist für jeden was dabei, und es bekommen auch mal regionale Künstler eine Chance. Was die Versorgung auf dem Festival betrifft kann ich nur sagen 1A: Pizza  frisch zubereitet im Steinofen, Chilli sin Carne aus eigener Fertigung und hammermässiger Rumpunsch waren nur einige der kulinarischen Highlights. Das Beste dabei … es bleibt bezahlbar !

Mehr vom Festival, vor allem mehr Bilder und die Erklärung warum Herr Schwein frei dreht kommen dann im Teil 2.

Als am Montag Vormittag der große Aufbruch begann wollten auch wir nicht alleine zurück bleiben und beschlossen uns einen Campingplatz auf dem Heimweg zu suchen. Nach einem kurzen Abstecher an die Weser und der Besichtigung eines Campinplatzes der Art “Rentner-Enklave” fuhren wir weiter Richtung Bielefeld um kurz vor der Heimat noch einen Stop-Over am Doktorsee zu machen. Eine riesige Anlage rund um den See, wir sind übrigens einmal rundherum gelaufen …. nie wieder! Aber wer auf Kleingartenanlagen steht ist auf dem Campingplatz am Doktorsee gut aufgehoben. Klare Regeln, kein Verkehr zwischen 13:00 und 15:00 Uhr (wirklich gar keiner), Rasenmäher ab 15:00 Uhr bis zur Abendessenzeit und deutsche Flaggen und Gründlichkeit überall. Hmmm, nix für uns aber schön es mal gesehen zu haben.

Nun gut, mal wieder Zeit für ein Fazit:

Ca. 365 km (in der Karte fehlt der kleine Ausflug über die Märchenstraße an die Weser) in 6 Tagen
Durchschnitt (erstaunlicherweise) unter 11 Liter/100 km
Captain hat wieder sauber durchgehalten wenn auch mit viel gerassel und geklapper. TOP !

Die Luftbilder (Camp und Partyzone) habe ich mir bei der Hildesheimer Allgemeinen “ausgeliehen”. Ich hoffe die sind jetzt nicht böse (denkt an unsere Persönlichkeitsrechte) ;-). Wer mehr von dieser Fotostrecke sehen möchte: Hildesheimer Zeitung

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