Ja, eigentlich …
da ist es wieder 😉 Ja, eigentlich sollte der technische Teil, bis auf ein paar Kleinigkeiten” (siehe auch 2022: Sommer – Was noch zu tun ist) abgeschlossen sein. Aber und eigentlich kann man ja immer noch Kleinigkeiten finden die noch nicht so ganz zufriedenstellend gelöst sind. Aber zur eigentlichen Geschichte: Nachdem der Frosch vom Klappdachumbau zurück war konnte man, wenn man wirklich ganz genau hingesehen hat, erkennen dass die typische leichte Keilform des Defenders einer flacheren Linie gewichen ist. Das muss wohl mit der veränderten Gewichtsverteilung und natürlich auch mit dem Mehrgewicht durch das Klappdach zu tun haben.
Mit anderen Worten “wir hängen etwas am Arsch”. Das ist bei Reise-Defendern jetzt nichts so ungewöhnliches, gefiel uns so aber auch nicht wirklich. Dazu kam noch, und das hat letztlich den Ausschlag gegeben dass der Defender leider auch dazu neigt sich bei Lastwechsel aufzuschaukeln. Das kann einem auf Gebirgsstrecken ein wenig den Spaß am fahren versäuern. Wenn man dazu eigentlich (da ist es wieder) auch noch sehr gerne auf kurvigen Nebenstrecken unterwegs ist macht das dann doppelt wenig Freude.
So mussten wir zu einer Lösung kommen. Erster Gedanke war eigentlich einen Stabilisator an der Hinterachse zu verbauen. Die Lösung ist aber Segen und Fluch zugleich. Der Vorteil ist ganz klar die Stabilisierung (steckt ja schon im Begriff) der Achse und dadurch eine Einschränkung der Wankneigung. Der Fluch bei der Verwendung von Stabis: man klaut sich einiges an Verschränkung und verschafft sich dadurch einen Nachteil im Gelände. Dafür gibt es eine Lösung, kostspielig und leider auch “sackenschwer”, nämlich einen aushängbaren Stabilisator. Dann kommt irgendwie auch noch dazu dass man damit zwar das “Wanken” eindämmt aber der Hänger am Heck trotzdem nicht beseitigt ist.
Eine andere Idee brachte unser Freund Sebastian (von Vogts Classic Workshop) ins Spiel. Man könnte, wie es oft zu Auflastungszwecken gemacht wird, die hinteren Federn durch Innenfedern aus dem 130er Modell unterstützen. Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch weil ich befürchtete dass unser, eher bewusst weich ausgelegtes, OME Fahrwerk dadurch zu hart ausfallen würde und wir mit Einbußen beim Fahrkomfort (wenn man das so beim Defender überhaupt nennen darf) rechnen müssten.
Da Sebastian aber dazu auch nur Vermutungen anstellen konnte gab es nur einen Weg herauszufinden ob dieser Ansatz unser vermeintliches Problem lösen kann. Herausforderung akzeptiert 😉 und Innenfedern eingebaut.
Optisch überzeugte das Ergebnis auf Anhieb, knapp 5 Zentimeter kam der Frosch nach dem Umbau aus den Federn. Die anschliessende Probefahrt überzeugte auf der ganzen Linie: Kurvenstabilität = check und keinerlei Kompromisse beim Fahrkomfort.
Um das Heck gewichtstechnisch weiter zu Entlasten, demontieren wir dann in dem Zuge auch gleich die Anhängerkupplung. Wir werden den “Erdanker” in den nächsten Monaten nicht benötigen und schlagen so gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Weniger Verletzungsgefahr beim ein- und aussteigen, ca. 30 kg weniger Gewicht am Heck und wir bleiben mit dem Ding beim Durchfahren von Gräben nicht mehr im Erdreich hängen. WinWInWin-Geschäft.
Am Ende des Freitags könnte man sagen “Operation erfolgreich”
Danke Sebastian für die gute Idee !