Soll ich gleich mit der Tragödie beginnen oder weiter vorne anfangen ?
Na gut, da ich ja bekanntlich gerne schreibe, fange ich wieder bei Adam & Eva an. Genau genommen schreibe ich fast lieber als zu reden ?!? Komisch, darüber sollte ich mal nachdenken, ob da wohl mit mir was nicht stimmt?
Okay, zurück zum Thema. Ich glaube ich habe schon in einem früheren Artikel erwähnt dass ich für den 26.05.2014 einen Termin zur TÜV-Abnahme für den Jungle-Qek fest gemacht hatte.
Ich versprach mir davon zum einen den psychologischen Effekt …. ich muss mit den wichtigsten Dingen bis zum 26. fertig werden und zum anderen hatten wir ja für den 05. bzw. 06. Juni unsere erste Fahr mit dem Qek geplant. Bis dahin braucht er schliesslich eine Plakette und drin schlafen wollten wir ja letztendlich auch.
Soviel zur Vorgeschichte. Da das Wetter bei uns am vergangenen Wochenende endlich mal halbwegs sommerlich werden sollte beschlossen wir kurzerhand mal nicht in der Halle zu basteln sondern uns den Qek vor die Haustür zu holen. Gesagt getan, die erste Gespannfahrt mit dem „Little Captain“ und „Jungle-Qek“ stand damit an. (Bilder vom Gespann werden noch nachgeliefert, die sind noch auf Sweetie`s Handy.)
Da wir nur über zwei Stellplätze vor der Haustür verfügen haben wir einen strategischen Tausch vorgenommen, der Golf wurde vorrübergehend in der Halle geparkt und der Qek dafür mitgenommen.
Bevor es losgehen konnte haben wir noch das benötigte Material, inklusive der alten Küche, im Qek verstaut. Die bestellte Edelstahlküche ist leider noch nicht fertig und da wir nicht in einer rollenden Baustelle schlafen wollen haben wir uns dazu entschieden für den Übergang temporär die alte Standardküche einzubauen.
Roll Du bist frei … ein wenig mulmig war mir schon als unser kleines Gespann, zum ersten Mal, abfahrtbereit vereint im Tageslicht stand. Zugegeben der Samurai hat schon etwas mehr Leistung als ein Trabbi aber als Kraftpaket kann man ihn selbst im Solobetrieb nicht wirklich bezeichnen. Dazu kommt der Umstand dass der „Captain“ doch recht schmal ist und der Aero dadurch irgendwie noch breiter wirkt. Im Kopf meldeten sich erste Bedenken an doch andererseits wirkte das Gespann so harmonisch dass die Bedenken schnell verflogen waren und wir einfach nur testen wollten wie sich das Ganze nun auf der Strasse macht.
Lang genug drumherum geschwafelt.
Vom ersten Meter weg war ich überrascht wie gut der Wohnwagen hinterher lief. Die kurze Übersetzung vom Suzuki macht das Anfahren zu einer leichten Übung und wenn die Masse sich einmal in Bewegung gesetzt hat merkt man fast gar nicht dass hinten noch was dran hängt. Okay, bei Steigungen, und davon gab es auf dem Weg durch den Teuto die ein oder andere, muss schon mal einen Ganger runter geschaltet und beherzt auf`s Gas getreten werden. Alles in allem fällt das Fazit jedoch wesentlich besser aus als erwartet auch wenn ich mir sicher bin das die „Kassler Berge“ trotz allem nicht zu unseren Freunden zählen werden. Wenn möglich ist dann doch die Landstrasse angesagt.
Auf dem heimischen Parkplatz angekommen haben wir gemeinsam die noch zu erledigenden Aufgaben ins Visier genommen. Aufrund der beruflichen Vorbelastung geht bei mir ja nichts ohne To-Do-Liste 😉 . Auf dieser standen für letztes Wochenende folgende Punkte:
- Schiene über dem Heckfenster anbringen
- Bugschrank fertig bauen
- Knöpfe und Verschlüsse an Klappen montieren
- Reflektor Instand setzen
- Gardinenleisten montieren
- alte Küche provisorisch einbauen
- Fehlende Platte an der Bank zuschneiden und verbauen (sollte eigentlich mit Installation der Elektrik gemacht werden aber bis dahin wollten wir nicht warten)
- Fensterverschlüsse und Aufsteller Heckfenster montieren
- Möbel lackieren
- Beide Tische provisorisch mit Folie beziehen und hinteren Tisch montieren (neue Platten gibt es dann im Laufe des Sommers)
- Baustelle und Fenster säubern
- Provisorisch Teppich einlegen (ist ja noch genug vom Captain über, richtige Lösung kommt erst wenn die neue Küche verbaut ist)
- Endlich mal die Polster reinlegen (Premiere)
- Kleinkram
Nicht das damit alles erledigt wäre aber ich glaube von dem Gedanken dass man jemals fertig wird muss man sich irgendwann grundsätzlich verabschieden. Ich hoffe nur dass aus den „Temporär-Lösungen“ keine Dauerlösungen werden. Das passiert ja immer gerne mal, vor allem dann wenn man eine Sache in den täglichen Gebrauch überführt hat.
An Tag 1 hat uns der typische OWL-Regen am Nachmittag dann doch ein wenig einen Strich durch die Planung gemacht. Diese hatte eigentlich vorgesehen am Samstag zu basteln und am Sonntag lediglich noch die Aufräum- und Reinigungsarbeiten zu erledigen. So mussten wir uns leider mit einem „vollen“ Sonntag abfinden. Als gutes Team haben wir trotz der Planänderung fast alles geschafft was wir uns vorgenommen hatten ohne uns gegenseitig den Kopf abzureissen 😉 Nein, keine Sorge dafür haben wir uns viel zu lieb und können uns sowieso nicht lange böse sein.
Zur Belohnung haben wir final die Polster reingelegt und den ersten Sitz-/Liegetest absolviert. Ergebnis: Sitzplatz perfekt, Bett bretthart. Und irgendwie ist der Qek eingelaufen, die Polster musste man ganz schön quetschen. Komisch !
Am Abend wurde das soweit fertige Endprodukt dann vor der Werkstatt unseres Vertrauens abgestellt damit der TÜV-Mensch am Montag eine Plakette drauf kleben kann.
So, das war jetzt „weiter vorne“, es folgt die Tragödie:
Da ich mich bei der Vorgeschichte mal wieder verzettelt habe kommt jetzt, wie fast schon üblich, das rasante Finale.
KEIN TÜV !
Nee, das kann ich so alleine nicht einfach hier rumstehen lassen.
Es war so. Unser Liebelingsschrauberchef rief mich Mittags im Büro an um mir mitzuteilen dass der TÜV-Prüfer mit unserem Kleinen nicht ganz zufrieden war. Zuerst dachte ich tatsächlich er will mich veräppeln. War leider nicht so. Nicht ganz zufrieden hieß im Klartext: Auflaufbremse beidseitig nicht ausreichend, Handbremshebel nicht betriebssicher PUNKT – erhebliche Mängel – KEINE PLAKETTE
Okay, mein erster Gedanke war: Shit, na gut dann eben morgen oder so. Ich war ja davon ausgegangen dass unsere Werkstatt nachbessern und erneut Vorführen könne – FEHLANZEIGE
Das war dann der richtige Zeitpunkt leicht in Panik zu verfallen, schliesslich war der 5.Juni nicht mehr fern. Nachdem ich mich mehrfach rückversichert hatte dass unsere Werkstatt uns bei dem Problem nicht helfen würde (zum Betteln war ich dann doch noch zu stolz) informierte ich dann erst mal Sweetie über die Neuigkeiten. Und Sweetie machte dann gleich Nägel mit Köpfen, während ich noch mit dem Gedanken spielte ob ich die Bremse nicht selbst in Angriff nehmen sollte vereinbarte sie schon einen Termin bei „Berger“ für den selben Nachmittag. Ich machte kurzerhand Feierabend (gut die Stunden musste ich am Abend wieder reinholen) und wir überführten den Wagen einmal quer durch Bielefeld von der einen zur nächsten Werkstatt. Blöderweise haben die Spezialisten für Reisemobile und Wohnwagen zu dieser Jahreszeit Hochkonjunktur aber man versprach uns sich das Ganze „zwischendurch“ mal anzusehen. Jetzt heisst es „Daumen drücken“ und abwarten. Mit viel Glück kommen wir mit einer „Bremseninspektion“ davon, mit noch mehr Glück klappt das auch noch bis Mitte nächster Woche.