Vor ein paar Wochen hatte der Qek Zuflucht in der Garage eines Bekannten gefunden. Standardgaragen haben meistens nicht die nötige Höhe um einen Wohnwagen einfach rein und raus zu rollen, selbst dann nicht wenn er so klein ist wie der Qeki. Nach dem Ausbau der gesamten Inneneinrichtung kam der Kleine richtig aus den Federn und somit noch ein Stückchen höher. Einzige Möglichkeit um halbwegs ohne Blessuren aus der Garage raus und wieder in diese rein zu kommen war das Abschrauben des Garagengriffs und die Verminderung des Reifendrucks auf kurz vor platt.
Trotz allem war die Lösung mit der Garage wirklich sehr komfortabel für uns. Zum einen fand die ausgebaute Innenausstattung samt Wänden, Schränken und Küche in der Garage Platz und wir konnten unser benötigtes Material ebenfalls unterstellen. Darüber hinaus hatten wir für sensible Arbeiten, wie das Beziehen der Wände reichlich Platz einen großen Tisch aufzubauen und konnten dadurch recht bequem arbeiten. Die ersten Wochen hatten wir nicht nur eine Garage sondern auch zwei ständig helfende Hände, die für neuen Unterbodenschutz sorgten, die Deichsel schick machten und noch jede Menge andere Aufgaben übernahmen und natürlich nicht zuletzt den Grill bedienten und die Getränke kalt stellten. Wir waren also im Wohnwagenschrauberschlaraffenland.
Wie oben schon erwähnt haben wir die Wände bezogen oder besser gesagt mit Kork beklebt. Dafür eignet sich wunderbar Kork-Trittschalldämmung von der Rolle in 3 mm Stärke. Wenn man ein wenig sucht kann man ab und an günstig angebrochene Rollen bei ebay schiessen.
Zum Verkleben haben wir handelsüblichen Korkkleber verwendet. Die Eigenschaften des Klebers sind ähnlich wie die von Holzleim. Er bindet nicht zu schnell ab und kann mit einem Zahnspachtel aufgetragen werden. Am einfachsten geht das Wenn man die Wände dazu ausbaut und auf eine große Arbeitsfläche legt.
Ach ja, wichtig ist dabei noch dass man sich a. ne`n Plan macht wo welche Platte gehangen hat und b. die Wandelemente entsprechend beschriftet. Auf der Rückseite versteht sich 😉
Bewährt hat sich auch die Löcher in den Platten direkt mit einem dünnen Bohrer von hinten nach vorne durch den Kork zu drücken ansonsten hat man später bei der Montage keine Chance die Löcher jemals wieder zu finden.
Alles in allem eine ganz schöne „Fummelei“. Wir, oder besser mein Sweetie, hat jede einzelne Verkleidung auf Beschädigungen überprüft, wenn es nötig war neu zugeschnitten, von Hand angeschliffen und dann sorgfältig mit Kork bezogen.
Parallel dazu sollte der konstruktive Teil jetzt starten. Alles was ausgebaut war sollte ja auch wieder eingebaut werden. Für das Aufstelldach war jedoch die Reise zuende. Ich weiss auch nicht wie aber die einlaminierte Holzplatte hatte sich mehr oder minder aufgelöst so dass das ganze Teil zu einer labbrigen Fläche wurde. Hier musste also Ersatz her. Leichter gesagt als getan. Nachdem wir alle bekannten Quellen erfolglos nach einem passenden Ersatzteil durchsucht hatten wussten wir dass wir uns was anderes einfallen lassen mussten. Die Idee ein Dach selbst aus Fasermatten und Kunstharz zu basteln gaben wir schnell wieder auf, zu aufwändig und auch zu teuer. Hilfe kam dann von ganz anderer Seite aber dazu dann später mehr.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte, der Sommer war schon fast vorbei als wir die Nachricht bekamen dass wir von jetzt auf gleich die geliebte Garage räumen mussten. Da stand der Kleine nun frisch lackiert, ohne Fenster und Aufstelldach und ein Haufen Kram, darunter die frisch bezogenen Wände, die Isolierung und und und quasi auf der Strasse. Ein neuer geschützter und sicherer Stellplatz musste gefunden werden. Mein Sweetie hat sich direkt ins Netz und ans Telefon gestürzt und innerhalb eines Nachmittages ein neues Zuhause für den Qek gefunden. Zwei Tage später konnten wir mit Hilfe eines Kumpels, wir hatten ja keine Zugmaschine, auf einen wunderschön gelegenen Bauernhof bei Ascheloh „umziehen“. Etwas chaotisch war die ganze Aktion dadurch dass wir den gesamten Kram wieder irgendwie in die kleine Kiste packen mussten und vor allem dass der Wohnwagen weder über Scheiben noch über ein Aufstelldach verfügte. Notdürftig mit Planen verschnürt sind wir jedoch sicher im neuen Zuhause angekommen.